Kalletals Gerätehäuser auf dem Prüfstand

Kalletal. Die Gemeinde hat ihren Brandschutzbedarfsplan 2021 bis 2026 fortschreiben lassen, so wie alle fünf Jahre vorgesehen. Dieser ist gedacht, um eine leistungsfähige Feuerwehr vorzuhalten und wird unter Beteiligung der Wehr aufgestellt.In der neuen Fassung wurde laut Informationen der Verwaltung das Gefahrenpotential analysiert (Risikoanalyse), daraufhin wurden Schutzziele festgelegt und bestimmt, was zur Erfüllung dieser an Personal und Mitteln für die Feuerwehr notwendig ist (Ressourcen).

So erfolgte eine Betrachtung des Leistungsvermögens der Feuerwehr unter Berücksichtigung der personellen und sachlichen Rahmenbedingungen. Darauf aufbauend wurden die Schutzziele festgelegt. Der Plan wurde von der dazu beauftragten &bdquo;Kommunal Agentur NRW GmbH" in enger Abstimmung mit der Feuerwehr und der Verwaltung erstellt. Auch der Kreis als Aufsichtsbehörde war Vorfeld eingebunden, so die Verwaltung.

Neun Standorte der Wehr

Kalletal hat neun Feuerwehrstandorte: Hohenhausen, Bavenhausen, Bentorf, Erder, Kalldorf, Langenholzhausen, Lüdenhausen, Talle und Varenholz/Stemmen. Laut Brandschutzbedarfsplanung ist an allen Standorten die Lägerfläche zu gering beziehungsweise ungünstig gelegen, der Winterdienst an den Standorten – wichtig für gefahrloses Betreten und zügiges Abrücken der Einsatzkräfte – sei nicht geregelt und an allen Standorten seien &bdquo;umfangreiche Maßnahmen erforderlich". In Varenholz/Stemmen ist bereits mit dem Neubau begonnen worden ( die LZ berichtete mehrfach ), allerdings am alten Standort, &bdquo;so dass bezüglich der An- und Abfahrt nicht alle Engstellen beseitigt werden können". Zukünftig sollten die Gerätehäuser komplett betrachtet und mögliche Synergien beleuchtet werden.

Die Schutzziele des alten Planes wurden angepasst. So soll die Eintreffzeit gemeindeweit von bisher 10 Minuten auf 8 Minuten verringert werden. &bdquo;Die schnellere Eingreifzeit ist insbesondere im Fall einer Menschenrettung positiv zu werten", heißt es weiter. Um dies zu erreichen, sei die Funktionsstärke – also mit wie vielen Leuten und Geräten die Wehr am Einsatzort eintreffen soll – auf sechs reduziert worden.

Dabei ist die taktische Einheit Staffel die kleinstmögliche Einheit zur Menschenrettung und trage in Teilen auch der Fahrzeugbesatzung Rechnung. Zudem gibt es nun drei Abstufungen beim Schutzziel statt bislang zwei. &bdquo;Durch die Einführung der Drittelung des Schutzziels werden nach 15 Minuten insgesamt drei Funktionen mehr an der Einsatzstelle vorgehalten. Insgesamt ist die Anpassung des Schutzziels eine Anpassung an die örtlichen Verhältnisse der Gemeinde Kalletal." Vorgesehen ist weiter, dass die Schutzziele in 80 Prozent der Fälle erreicht werden.

Personal fehlt

Hinsichtlich der Ausstattung wird angemerkt, dass für die Feuerwehrgerätehäuser ein Konzept zur Notstromversorgung erarbeitet werden sollte, um &bdquo;im Falle eines länger andauernden Stromausfalles die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr aufrecht zu erhalten". Auch Reservekleidung sollte vorgehalten werden. Was fehlt allerdings ist das Personal. So wurden Soll-Stärken errechnet, an sechs von neun Standorten werden diese unterschritten. Dabei sei eine Überschreitung der Sollstärken durchaus wünschenswert, denn sie gelten nur als Mindeststärken.

Der Brandschutzbedarfsplanung wurde vom Ausschuss für Soziales und öffentliche Einrichtung einstimmig beschlossen, allerdings auf Antrag der CDU mit einem Zusatz: &bdquo;Die Verwaltung wird gebeten, im Rahmen der Beschlussfassung über die erfolgten baulichen Maßnahmen sowie Investitionen in Fahrzeuge und sonstige Geräte etc. an den einzelnen Feuerwehrgerätehausstandorten der letzten Jahre zu informieren.

Darüber hinaus wird die Verwaltung dazu beauftragt, in der zweiten Jahreshälfte 2021 im zuständigen Fachausschuss eine Prioritätenliste zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen, aus der die angedachten Umsetzungszeiträume der einzelnen Maßnahmen hervorgehen."Der Beschluss muss nun noch im Haupt- und Finanzausschuss (29. Juni) und im Rat (1. Juli) verabschiedet werden.

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