Barrierefreiheit in Hohenhausen: Rundgang zeigt Probleme auf

Kalletal-Hohenhausen. Wie ist es eigentlich in Hohenhausen um die Fußgängertauglichkeit der Straßen und Gehwege bestellt? Dieser Frage sind knapp 20 Hohenhauser gemeinsam mit der fachlichen Leitung des Planungsbüros für Stadt- und Verkehrsplanung bei einem Fußverkehrs-Check auf den Grund gegangen.

Fußweg nicht gut durchdacht Viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge haben die Teilnehmer für eine anschließende Aufarbeitung durch das Planungsbüro zusammengetragen. Startpunkt war am Mittwoch der Parkplatz hinter dem Rathaus; und dort gingen die Probleme auch schon los. Der knapp zwei Kilometer lange Rundmarsch sollte die Gruppe über den Zebrastreifen der Herforder Straße auf die Lohbrede führen. Sigrid Bruckschen nahm in ihrem elektrischen Rollstuhl teil und stand an dem kleinen Fußweg, der vom Parkplatz zu dem Zebrastreifen führt, vor dem ersten Hindernis: einer Kante. Sie musste den Parkplatz komplett passieren, um barrierefrei den Zebrastreifen erreichen zu können. Dass dieser Fußweg nicht gut durchdacht erbaut wurde, da waren sich die Teilnehmer einig. &bdquo;Es handelt sich bei diesem Parkplatz um eine Mobilitätsdrehscheibe", erklärte Niklas Rischbieter von der Planersocietät Dortmund. &bdquo;Hier sollen die Menschen eigentlich parken können, um dann sicher entlang der Lohbrede zu den Geschäften gehen zu können."

Der nächste Abschnitt mit fehlender Barrierefreiheit offenbarte sich nur ein paar Meter weiter. Der Zebrastreifen, an dem es nämlich keine Tastfelder für Sehbehinderte gibt, ist als solcher, zumindest für Ortsfremde, nicht erkennbar.

Bundesstraße ist Sache des Landes Die weitere Strecke, entlang des Fußweges am Kindergarten, verlief problemlos. Lediglich eine Bank auf halber Strecke des steilen Weges am Kindergarten oder gar ein Handlauf für die älteren Menschen wären sinnvolle Anschaffungen, sagte Rischbieter. Wenig Optionen sah er allerdings bei zusätzlichen Querungsmöglichkeiten auf der Bundesstraße, denn das sei Sache des Landes. Hier gab es aber von den meisten Teilnehmern Kritik, denn die Ampelanlage sei etwa von der Bushaltestelle &bdquo;Ortsmitte" so weit entfernt, dass die Menschen lieber den kurzen Weg über die viel befahrene Straße nähmen und sich dadurch nicht selten in Gefahr brächten.

Auch um den Edeka-Parkplatz mit dem Auto wieder verlassen zu können, bedürfe es einer große Portion Mut und Entschlossenheit. Der Bürgersteig auf der gegenüberliegenden Seite des Edeka-Marktes, an der Rintelner Straße, kam nicht besonders gut weg. 2,5 Meter, das sei die ideale Breite für einen Bürgersteig, erklärte Rischbieter. &bdquo;1,8 Meter sind dabei nutzbare Gehwegbreite, 20 Zentimeter dienen als Abstand zu Häusern und Einfriedungen und ein halber Meter als Sicherheitsabstand zur Straße." Knapp 80 Zentimeter ist der vorhandene Bürgersteig schätzungsweise breit. Auf dem dürfe sich wohl niemand sicher fühlen, wenn die LKW vorbeirauschten, vermutete Rischbieter.

Doch es gab auch Positives zu berichten: Der kleine Park an Jacobis Hofe werde von den Hohenhausern gern genutzt. Zwar sei die Brücke nun schon längere Zeit gesperrt, doch wer den Weg in den Park finde, halte sich dort sehr gern auf. Der kleine Naherholungsbereich bietet eine Spielfläche für Kinder und Sitzmöglichkeiten für die Erwachsenen.

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