Kalletal will sich fit für den Klimawandel machen

Kalletal. Um mit dem Klimawandel umzugehen, gilt es, weniger Treibhausgase freizusetzen – aber nicht nur. Denn dass sich das Klima verändert, ist nicht mehr zu verhindern. Deshalb, so formuliert es die Kalletaler Bauamtsleiterin Ewa Hermann, ist die &bdquo;Anpassung an den nicht mehr zu vermeidenden Klimawandel zu einer zentralen Aufgabe geworden". Die Gemeinde Kalletal will ein Konzept erstellen, an welchen Stellschrauben hier zu drehen ist.

Das kann die Bauleitplanung sein – denn Neubauten führen automatisch zu Bodenversiegelung. Dann läuft bei Starkregen das Wasser nicht mehr so gut ab, was zu Problemen führen kann. Auch wäre es gefährlich, in Gebieten zu bauen, in denen Hochwasser droht. Deshalb sind, so Hermann, wasserwirtschaftliche Planungen für die Anpassung an den Klimawandel von Belang – genauso wie die Sektoren Land- und Forstwirtschaft sowie Verkehr. &bdquo;Starkregen, Hitzeinseln, Räume, in die Menschen bei Hitze flüchten können – das ist der Rahmen, den wir noch abstecken können", beschrieb Hermann die Themen, die aufgegriffen werden können.

Büro erstellt Projektskizze

Um ein solches Konzept zu erstellen, möchte die Gemeinde Fördermittel bekommen. Es gibt entsprechende Programme, doch die Bewerbung wird erst im kommenden Jahr möglich sein. &bdquo;Wir werden von einem Büro eine Projektskizze anfertigen lassen und uns damit bewerben", erläuterte die Bauamtsleiterin den Kommunalpolitikern im Fachausschuss das Vorgehen. Weil Lukas Koschek (CDU) Bedenken äußerte, ein solcher Beschluss könnte zu früh kommen, wurde auf Vorschlag von Bürgermeister Mario Hecker festgelegt, dass die fertige Projektskizze vor der Bewerbung noch einmal politisch beraten wird. Das traf auf ungeteilte Zustimmung aller Fraktionen.

Angestoßen hatten die Initiative die Fraktionen von SPD und Grünen, die beim Thema Hochwasserschutz nicht nur auf die Katastrophe im Sommer dieses Jahres in NRW und Rheinland-Pfalz verweisen, sondern auch auf &bdquo;eigene Kalletaler Erfahrungen durch Starkregenereignisse": So hatte 2014 eine Unwetterfront für &bdquo;Land unter" in Kalldorf und Bentorf gesorgt. Die bestehenden Hochwasserschutzmaßnahmen kämen bei derartigem Extremwetter an ihre Grenzen, stellen die &bdquo;Koalitionäre" fest. Sie weisen darauf hin, dass in neuen Förderprogrammen die Flächenentsiegelung, das Anlegen von Becken und Mulden, die Dächerbegrünung oder die Pflanzung von Hecken und Bäumen gefördert werden kann. Projekte wie der Bau eines Regenrückhaltebeckens könnten schnell in Größenordnungen von einer halben Million Euro vorstoßen, sagte Hermann.

Auf gewisse Skepsis bei der CDU traf der rot-grüne Vorschlag, die Anpassung an die Klimafolgen auch personell zu flankieren. So sollte sich die Klimaschutzmanagerin von Mitte kommenden Jahres an zu mindestens 50 Prozent mit der Klimaanpassung befassen. Die Stelle von Henrike Sieker wird vom März ab Juni entfristet und fortgeführt. Doch Lukas Koschek sah es eher als &bdquo;Aufgabe des Bürgermeisters", den neuen Stellenzuschnitt festzulegen. Der CDU-Vorschlag, die Frage der Klimastelle erst noch einmal in den Fraktionen zu beraten, fand eine Mehrheit.

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