Löschgruppe Varenholz bald wieder an ihrem Platz

Kalletal-Stemmen . Dieses besondere Weihnachtsgeschenk passt nicht unter den Tannenbaum: Die Löschgruppe Varenholz/Stemmen sowie der Ortsverein Stemmen der Arbeiterwohlfahrt ( AWO ) haben eine neue Heimat. Die neue Feuerwache an der Twelte mit Raum für Vereine ist am Montag offiziell eingeweiht worden. Der Umzug soll dann Anfang 2022 erfolgen.

Hier und da guckt noch ein Kabel raus, mal fehlt eine Steckdose und in der Küche lassen zunächst nur die Fliesen an der Wand erahnen, wo die Arbeitsplatten samt Schränken mal hinkommen sollen: Der letzte Feinschliff muss noch gemacht werden, doch sonst ist die neue Feuerwache in Stemmen nach zwei Jahren Bauzeit bezugsfertig.

Neubau war notwendig

Das 440 Quadratmeter große Gebäude steht heute dort, wo noch vor etwa drei Jahren das alte rotgeklinkerte Haus zu sehen war. Darin war einst die örtliche Schule untergebracht. Erst später wurde sie zum Gerätehaus der Löschgruppe und von der AWO genutzt. &bdquo;Neben dem Eingang erinnern die Jahreszahlen an das historische Gebäude", sagt Ute Seidemann , bei der Gemeinde für den Bereich Planen und Bauen zuständig. 1867 für den Bau des alten Gebäudes, 2020 für die Grundsteinlegung des neuen.

Der Neubau sei notwendig gewesen, da die ehemalige Schule in die Jahre gekommen war und nicht mehr den nötigen Standards für die Unterbringung der Feuerwehr entsprochen hatte. Das sieht jetzt anders aus. In der fünf Meter hohen Halle will die Löschgruppe Varenholz /Stemmen ihre Fahrzeuge, darunter ein großes Löschfahrzeug, ein Transportwagen sowie ein Rettungsboot – wegen der Nähe zur Weser – unterbringen. Nagelneue Damen- und Herrenumkleiden samt Sanitärräumen und Spinden können die Einsatzkräfte zukünftig nutzen.

Auch die AWO zeiht ein

&bdquo;Vorübergehend hat die Gemeinde die Scheune auf dem Hof eines Mitgliedes gepachtet, wo wir unsere Fahrzeuge und die Ausrüstung unterbringen", erklärt Udo Knaup, Leiter der Feuerwehr. Umso glücklicher sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, dass die Übergangslösung bald ausgedient hat. Auch die Jugendarbeit soll zukünftig weiter angekurbelt werden. Ihr Hab und Gut wollen die Mitglieder nun Anfang nächsten Jahres in die neuen Räume bringen, damit der Schutz der Bevölkerung fürs untere Kalletal bestmöglich sichergestellt ist.

Doch nicht nur die Löschgruppe hat ein neues Heim gefunden. Auch die AWO-Ortsgruppe Stemmen zieht ein. Die Ortsgruppe bekommt ein eigenes Büro, kann die Gemeinschaftsküche nutzen und den sogenannten Multifunktionsraum. Ein weiträumiger heller Raum, der Boden hellgrau gefliest und mit tiefen Fenstern, in dem zukünftig Gruppentreffen der AWO sowie Schulungen der Feuerwehr oder andere Veranstaltungen wie Fraktionstreffen stattfinden können. Gerecht aufgeteilt ist es jedenfalls: &bdquo;48 Prozent des Gebäudes sind für die Gemeinschaft gedacht, 52 Prozent für die Feuerwehr", sagt Ute Seidemann.

Gesamtkosten: 1,1 Millionen Euro

Zwei Jahre hat der Bau gedauert. Eigentlich hätten die Räume bereits im Sommer bezugsfertig sein sollen. Die Corona-Pandemie hat den Plänen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. &bdquo;Wegen der Baukonjunktur hat sich alles etwas verzögert", stellt Architekt Jörg Hohmeier fest. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro. Gefördert wurde diese mit 250.000 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Die flossen vorrangig in den Gemeinschaftsraum, während die Gemeinde Kalletal die übrige Summe für den Feuerwehr-Teil selbst schultern muss.

Ein Grußwort aus Düsseldorf durfte am Tag der Einweihung nicht fehlen. &bdquo;Wir haben mit unserem Förderprogramm etwas Schönes in Kalletal bewirkt, worauf Sie stolz sein können", sagt NRW-Staatssekretär Dr. Jan Heinisch in einem Video, das er vorab an die Gemeinde geschickt hat. &bdquo;Packen Sie weiter Ihre Zukunft an."

Am Rande: Das geht nur auf dem Dorf

Bevor die offizielle Eröffnung startet, erzählt Kalletals Bürgermeister Mario Hecker noch von einem glücklichen Zufall. So wollte eigentlich auch eine Kollegin von Radio Lippe zum Pressetermin kommen. Anstatt um 14 Uhr war sie aber schon um 12 Uhr da, weil sie sich vertan hatte. &bdquo;Gut, dass zufälligerweise der Postbote vorbeikam, als sie suchend ums Gebäude lief", erzählt Hecker .

&bdquo;Und noch besser, dass der Postbote ein ehemaliges Ratsmitglied war." So wusste er auch um den Termin am Nachmittag Bescheid und konnte kurzfristig organisieren, dass die Reporterin ihre O-Töne schon eher bekam. &bdquo;Das klappt auf dem Dorf eben", sagt Bürgermeister Hecker .

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