Kalletaler Freibad bekommt fahrbare Heizung

Kalletal-Hohenhausen. Die Modernisierung des Kalletaler Freibades kann starten. Die Bezirksregierung hat 147.500 Euro aus dem Budget der Leader-Region Nordlippe bewilligt. Das teilt Bürgermeister Mario Hecker mit. Damit kann die Gemeinde das Projekt angehen, das Wasser mit einem fahrbaren Blockheizkraftwerk (BHKW) zu erwärmen. Hecker rechnet damit, dass die neue Heizung zur Saison 2023 an den Start gehen kann.

Vorher soll neue Pumpentechnik den Stromverbrauch des Freibads senken, das 2022 voraussichtlich am Muttertag, Sonntag, 8. Mai, erstmals öffnet. &bdquo;Die beiden Pumpen werden wir sofort ersetzen, sofern sie lieferbar sind", sagt Hecker. &bdquo;Es sieht aber gut aus." Weil sie immer abwechselnd laufen, könnten sie auch im laufenden Betrieb erneuert werden. Die beiden Pumpen sind etwa 20 Jahre alt. Sie bestimmen laut Mitteilung den bisherigen Stromverbrauch des Freibads deutlich – die neuen Schwall- und Beckenwasserpumpen sollen ihn maßgeblich senken.

Alte Gaskessel ist seit Jahren kaputt Für die Badegäste ist aber der zweite Teil des auf insgesamt 295.000 Euro taxierten Projekts entscheidend: die Heizung. Derzeit wird das Wasser überwiegend mit einer Solarabsorberanlage erwärmt, die auf dem Dach des Freibadgebäudes installiert ist. Sie funktioniert, kann aber naturgemäß die erforderlichen Beckenwassertemperaturen bei kälterem Wetter oder über Nacht in der Saison nicht alleine bereitstellen, wie es heißt. Deshalb gab es eine Zeit lang den Erdgaskessel, der neben dem Freibadgebäude in einem Container steht. Er läuft aber seit mehreren Jahren nicht mehr. Eine Reparatur war laut Mitteilung zu aufwendig.

Folge: Vor allem vormittags und außerhalb des Hochsommers habe das Becken Wassertemperaturen, &bdquo;die eine Nutzung des Freibades zu diesen Zeiten nur den hartgesottensten Frühschwimmern ermöglicht", wie es Hecker formuliert. Für Schulen und Sportvereine sei es schwierig, das Freibad zu nutzen, weil dies nur schwer geplant werden könne. Das soll sich jetzt ändern.

An der Stelle des Heizkessel-Containers entsteht ein Gebäude, das das mobile, gasbetriebene BHKW aufnehmen kann, das die Solarheizung unterstützt ( die LZ berichtete ). Durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung und Abgasbrennwerttechnik arbeitet das BHKW den Angaben zufolge sparsam und mit weniger CO2-Emissionen gegenüber dem Gaskessel. Es erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Fahrbar, also auf einem Anhänger montiert, soll es deshalb sein, weil das Freibad nur halbjährig betrieben wird und es im Winter ungenutzt bliebe. Deshalb soll es in dieser Zeit voraussichtlich im Schulzentrum Wärme und Strom erzeugen. &bdquo;Wir glauben, dass es durch den Wechsel des Standorts noch wirtschaftlicher sein wird", sagt Hecker.

Apropos wirtschaftlich: Das Vorhaben ist nach seinen Angaben &bdquo;ausfinanziert". Weil das Freibad bei der Fördermaßnahme zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, sinken die Kosten auf 295.000 Euro – statt ursprünglich erwarteter 351.000 Euro. Laut Ratsbeschluss trägt die Gemeinde Kalletal davon 122.500 Euro. Der Freibadverein steuert 25.500 Euro bei.

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