Kalletal-Hohenhausen. 57 Schulabgänger der Jacobi-Schule in Hohenhausen haben gestern ihr Abschlusszeugnis erhalten. Im Rahmen einer Feierstunde wurden die Zehntklässler in ihre berufliche oder weitere schulische Zukunft entlassen. 55 Prozent der Schüler legten den mittleren Abschluss, vergleichbar der mittleren Reife ab; 26 Prozent erhielten einen Qualifikationsvermerk für eine weiterführende Schule. Alle anderen verlassen die Sekundarschule nach sechs Jahren mit dem Hauptschulabschluss. „Mehr als die Hälfte von euch haben bereits ihren Ausbildungsvertrag in der Tasche“, freute sich Schulleiter Dr. Eike Stiller über die gesicherte Zukunft der Schulabgänger. Augenzwinkernd ließen die beiden Klassensprecher Rieke Mohme und Sandro Dik die vergangenen sechs Schuljahre Revue passieren – nicht ganz ohne Eigen-Kritik. Zerbrochene Alu-Leitern und zweckentfremdete I-Pads waren Themen ihrer Festrede. Das Highlight der gesamten Schulzeit, da waren sich beide mit Schülersprecher Leon Voigt einig, war die Schulpartnerschaft mit Litauen samt gegenseitiger Besuche. „Wir haben unsere Englisch-Kenntnisse zusammen mit unserer Selbständigkeit enorm verbessert“, erinnerten sich die Klassensprecher. Luiza schafft den Durchmarsch zur Einser-Absolventin Für ihre schulischen Leistungen in der Klasse 10 a wurde eine ganz besondere Schülerin ausgezeichnet: Luiza Hovhannisyan. „Sie kam aus Kasachstan, konnte bei ihrer Ankunft kein Wort Deutsch sprechen und hat eine schwere Krankheit gemeistert“, zollte Schulleiter Stiller der jungen Dame größten Respekt. Mit einer Eins in Mathematik schnitt sie mit einem Notendurchschnitt von 1,9 ab. Sie erhielt eine Sonderauszeichnung für „Motivation und Ehrgeiz“, mit denen sie im „Durchflug“ durch die internationale Klasse hin zur Einser-Absolventin avancierte. Klassen- und zugleich Jahrgangsbester wurde Semjon Joel Heuck. Schülersprecher Voigt wurde für sein Engagement, das auch die politische Ebene umfasste, rund um die Schule geehrt. Stolz, erleichtert aber auch bewegt war an diesem Tag angesichts der guten Leistungen der Abschlussklassen vor allem Klassenlehrer Reimund Sasse. Nach mehr als vierzig Jahren im Lehramt ließ er es sich nicht nehmen, die Zehntklässler noch bis zum Abschlusstag zu begleiten bevor er nun in den verdienten Ruhestand tritt. Das herzlichste Kompliment nahm er von Seiten der Schüler und Elternvertreter entgegen: „Die Tür geht auf, ein Lächeln kommt herein. Das kann doch nur Herr Sasse sein“. Zusammen mit seinen Lehrerkollegen Oliver Kehl, Carsten Polls und Schulleiter Stiller nahm er die Abschiedsgeschenke der Schüler entgegen. Dank gab es auch für Dunja Raimann, Mitglied der Schulleitung, die durch die vom Schulleiter gelobte enge Vernetzung mit der Kalletaler Wirtschaft mitsamt ausführlicher Berufsberatung federführend dafür gesorgt hatte, dass die Schulabgänger ihre durchaus unterschiedlichen künftigen Berufswege nunmehr klar anvisieren können.