Sparzwang: Kalletal bläst Park-Umgestaltung ab

Kalletal-Hohenhausen. Der Park am Ententeich an der Lemgoer Straße wird nicht umgestaltet, das Jacobi-Denkmal bleibt an Ort und Stelle. Der Kalletaler Gemeinderat hat die entsprechenden Pläne zu den Akten gelegt. Hintergrund ist das Haushaltsdefizit, das auf die Gemeinde zukommt.

Rückblende: Im Sommer 2021 werden Pläne vorgestellt, das Areal am Hohenhauser Ententeich zum "Jacobipark" umzugestalten. An Stephan Ludwig Jacobi, den aus Hohenhausen stammenden Erfinder der künstlichen Fischzucht, erinnert bislang ein Denkmal auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Einmündung zur Hohenhauser Straße. Dieses soll in den Park versetzt werden, die Gestaltung des Grüns das Thema Fischzucht aufgreifen.

Die Pläne gehen auf eine Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins und der Vereinsgemeinschaft Hohenhausen zurück. Im Frühjahr 2022 beschließen die Kommunalpolitiker auf einen gemeinsamen Antrag von CDU und Grüne hin, Fördermittel für das Projekt zu beantragen, und legen 200.000 Euro als Kostenobergrenze für das Projekt fest.

Diesen Beschluss hat der Rat nun auf Vorschlag von Bürgermeister Mario Hecker wieder rückgängig gemacht. Hecker verweist darauf, dass die beschlossene Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuern nicht reiche, das erwartete Haushaltsdefizit zu schließen. Außerdem seien aus dem Rat die "folgerichtigen" Hinweise gekommen, die Gemeindeverwaltung möge weiteres Sparpotenzial aufzeigen. CDU und UKB hatten die Steuererhöhungen kritisiert. CDU-Fraktionschef Gerber vermisste nach eigenen Worten ein "ganzheitliches Haushaltskonzept für die Zukunft".

Ehrenamtler engagieren sich Gerber nannte deshalb den aktuellen Sparvorschlag begrüßenswert - dieser wurde im Rat einstimmig angenommen. Volker Preuß (ebenfalls CDU) bedauerte zugleich die Entscheidung gegen die Park-Umgestaltung und erinnerte an das Engagement der Vereine. Dem schloss sich Manfred Rehse an: "Es ist bedauerlich, dass das ehrenamtliche Engagement nicht belohnt wird." Der SPD-Fraktionsvorsitzende wurde freilich von Christdemokrat Lars Brakhage kritisiert: Rehses Ideen seien "immer mit Geldausgeben verbunden und nicht mit Einsparungen".

Der neue Beschluss ist nach Heckers Worten nun auch deshalb sinnvoll, weil die angepeilten 200.000 Euro für die Park-Umgestaltung vermutlich nicht gereicht hätten. Der Bauhof der Gemeinde soll sich nun erst mal um den Rückschnitt der Gehölze im Areal am Ententeich kümmern und die Wege in Ordnung bringen. Am Donnerstag waren bereits Bauhof-Mitarbeiter vor Ort.

Die Umgestaltung ist aus Sicht des Rathauschefs auf längere Sicht abgesagt. Volker Preuß, Iris Schön (Grüne) und er hätten darüber gesprochen, wie das Jacobi-Denkmal am jetzigen Standort hergerichtet und mit einer Infotafel versehen werden könnte, um den Stellenwert des Fischzucht-Pioniers für die Gemeinde stärker hervorzuheben. Das Denkmal steht nach Heckers Angaben auf einem Grundstück des Fischereivereins, um die Pflege kümmert sich der Heimat- und Verkehrsverein. Mittel für die Aufwertung könnten aus dem Leader-Regionalbudget kommen.

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