Darum kritisiert die UKB den Beschluss für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Langenholzhausen

Kalletal-Langenholzhausen. Das Thema Hochwasserschutz ist in Kalletal schon seit Jahren aktuell. Vor allem Kalldorf , Lüdenhausen und Langenholzhausen wurden in der Vergangenheit bei Starkregen immer wieder von enormen Wassermassen heimgesucht. Für alle Ortsteile gibt es im Sinne einer ganzheitlichen Planung inzwischen Konzepte. In Langenholzhausen regt sich gegen die beschlossene Vorzugsvariante allerdings Protest. Der Grund: Auch die historische Wassermühle spielt in den Planungen eine Rolle. Und mit denen sind vor allem die Besitzer nicht einverstanden . Sie fürchten um den Denkmalwert der Mühle.

In einem Antrag wenden sich nun auch die Unabhängigen Kalletaler Bürger (UKB) an die Gemeinde und bitten um Prüfung und Beanstandung des gefassten Beschlusses. Vor allem die Bürger und Bürgerinnen müssten stärker mit einbezogen werden, erklärt der Vorsitzende Ingo Mühlenmeier den Antrag in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit. Zudem solle eine Beratung in allen zuständigen Gremien erfolgen. Weil das aber bisher nur in letzt genanntem Ausschuss der Fall gewesen sein, halte die UKB die Entscheidung für die Vorzugsmaßnahme, die im Februar getroffen wurde, für nicht korrekt.

"Niemanden vor vollendete Tatsachen stellen" Zur Erinnerung: Sollte diese Maßnahme Anwendung finden, wird der Mühlgraben zum Hauptlauf und deutlich vertieft, mittels einer Sohlgleite würde der Zufluss im Hochwasserfall reguliert werden. Weil davon aber auch Denkmalbelange und der Straßenbau berührt würden, beantragt die UKB vor der endgültigen Beschlussfassung eine Beratung im Ausschuss für Planen und Bauen. Auch frage sich die Fraktion, welchen Sinn der geplante Ausbau des Mühlenvorplatzes bei einem "Umbau" der Osterkalle noch macht.

Zudem sollten Stellungnahmen der Oberen Wasserbehörde und des Westfälischen Denkmalamtes Münster sowie die Meinung der Eigentümer eingeholt werden. "Wir möchten mit dem Antrag noch mal anschieben, weiter in die Diskussionen einzusteigen, alle Faktoren in die Überlegungen mit einfließen zu lassen und niemanden vor vollendete Tatsachen zu stellen", erklärt Ingo Mühlenmeier. Der Antrag sei keine Kritik am Thema Hochwasserschutz an sich.

Planungen dienen der Allgemeinheit Die Gemeinde macht unterdessen in ihrer Sachdarstellung klar: Die Hochwasserschutzplanung sei unabhängig von der Umgestaltung des Mühlenplatzes zu sehen, da beide Bereiche lediglich nebeneinander liegen. Dass das Mühlrad, wie in allen Maßnahmen zu lesen, künftig nicht mehr betrieben werden kann, beeinflusse nicht den Denkmalwert des Gebäudes. Außerdem sei die Tatsache, dass der Beschluss im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit getroffen wurde, nicht zu beanstanden, da dieser laut "Ordnung der Zuständigkeiten" für eben diese Dinge zuständig ist.

Der Beschluss erfolgt außerdem zum "Wohle der Allgemeinheit", stellt die Verwaltung klar. Er diene in erster Linie dem Schutz der Bürger und Bürgerinnen in Langenholzhausen. Im weiteren Verlauf würden selbstverständlich die Fachämter beteiligt und der Planungsstand öffentlich ausgelegt, so dass Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit abgegeben werden können.

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