Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Kalletaler Delegation besucht Partnerkommune Ketu South in Ghana

veröffentlicht

  • 0
Gemeinsam mit Einheimischen pflanzen die Kalletaler einen Partnerbaum vor dem Rathaus von Ketu South. - © Matthias Ansbach
Gemeinsam mit Einheimischen pflanzen die Kalletaler einen Partnerbaum vor dem Rathaus von Ketu South. (© Matthias Ansbach)

Kalletal. Die Partnerschaft der Gemeinde Kalletal mit der Ketu South Municipal Assembly in Ghana besteht seit Ende vergangenen Jahres. Jetzt ist eine vierköpfige Kalletaler Delegation an den Golf von Guinea gereist. Mit einer Fläche von 261 Quadratkilometern ist Ketu South fast doppelt so groß wie Kalletal. Die Kommune hat rund 253.100 Einwohner.

Auf die Reise gemacht haben sich laut Pressemitteilung der Gemeinde die Kalletaler Klimaschutzmanagerin Henrike Sieker, die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik des Kreises Lippe, Regina Latyschew, der Energieberater der Verbraucherzentrale aus Detmold, Matthias Ansbach, und der Geschäftsführer der Gesellschaft für Abfallentsorgung Lippe mbH, Ulrich Schlotthauer.

Die Folgen des Klimawandels hautnah kennengelernt

Während des neuntägigen Aufenthalts habe sich die Gruppe ein Bild über die Folgen des Klimawandels in der Partnerkommune verschafft. "Als ,Global Nachhaltige Kommune NRW’ bekennt sich Kalletal zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele und damit zum entwicklungspolitischen Engagement", erklärt die Gemeinde Kalletal die Hintergründe der Partnerschaft.

Das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaft“ ermögliche den Aufbau einer langfristigen Partnerschaft zwischen Kommunen im globalen Norden mit Kommunen im globalen Süden. Während der zweijährigen Aufbauphase unterstütze „Engagement Global“ zusammen mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW die Kommunen mit fachlicher und methodischer Kompetenz und die anschließende Umsetzung von Projekten mit Finanzierungsmöglichkeiten.

Nachdem das Partnerschaftsprojekt der örtlichen Politik und Verwaltungsspitze vorgestellt worden war, ist vor dem Rathaus ein Partnerschaftsbaum gepflanzt worden.

Regen und Flutwellen bedrohen Bewohner

"Bei dem Besuch eines Unternehmens zur Meersalz-Gewinnung wurden wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels deutlich: Vermehrt kommt es zu Regenphasen in den eigentlichen Trockenzeiten, die den Salz-Gewinnungsprozess so weit unterbrechen, dass sie bei den Arbeitern zu kritischen Lohnausfällen führen. Des Weiteren wurde eine am Strand gelegene Fischersiedlung besucht, in der die Familien und ihre Häuser durch die zunehmende Häufung von Flutwellen und Küstenerosion gefährdet sind", schildern die Kalletaler Delegierten ihre Erkenntnisse.

Ein anderes drängendes Thema habe sich bei der Besichtigung einer illegalen Müllkippe gezeigt: "In direkter Nachbarschaft zu Wohnbesiedlung wird dort seit 40 Jahren Hausabfall aufgebracht. Ein geregeltes staatliches Müllmanagement ist nicht vorhanden." Die Partner seien sich einig gewesen, dass Abfallmanagement inklusive Sensibilisierungsarbeit ein weiteres Schwerpunktthema der gemeinsamen Arbeit werden soll.

Kommunale Schulpartnerschaft ist ein Ziel

Weil die Themen "Sensibilisierung für den Klimaschutz" und "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" auch in Kalletal eine wichtige Rolle spielten, und auch um die Partnerschaft durch einen interkulturellen Austausch zu untermauern, seien mit dem Besuch einer High School auch die Weichen für den Aufbau einer kommunalen Schulpartnerschaft gestellt worden.

Der Besuch in Ketu South hat der Kalletaler Delegation nach eigenen Angaben wichtige Einblick über Abläufe, Zusammenhänge und Alltagssituationen vermittelt. Dank der großen Gastfreundschaft von Municipal Chief Executive Maxwell Koffie Lugudor und seinen Mitarbeitern Fusena Omaru Sumaila und Redeemer Mawunyo Sosa sei schnell persönliche Atmosphäre entstanden.

Im August steht der Gegenbesuch in Kalletal auf dem Programm.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.