KVWL hält Medizinisches Versorgungszentrum in Kalletal für „richtigen Weg“

Kalletal. Seit Wochen sind die Pläne für eine kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (kMVZ), die Ratsentscheidung und das daraus resultierende Bürgerbegehren das bestimmende Thema in Kalletal. In der Politik gibt es unterschiedliche Meinungen, wie ein solches Versorgungszentrum als Tochterfirma der Gemeinde aussehen kann.

Um zu erläutern, wie die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) das Vorhaben einschätz t und Fragen der Politik zu beantworten, wurden in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Generationen Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Spelmeyer und Ansgar von der Osten, Leiter des Geschäftsbereichs Sicherstellungspolitik bei der KVWL, zugeschaltet. Beide kommen zu dem Schluss: Ein MVZ ist der richtige Weg für die Gemeinde. Klappen könne das aber nur gemeinsam.

Ansgar von der Osten ist auch im Kommunalen Entwicklungsbeirat dabei gewesen und griff zunächst nochmal die aktuellen Zahlen auf. Demnach sei in den vergangenen Jahren nicht nur die Zahl der praktizierenden Hausärzte in der Gemeinde zurückgegangen, auch der hohe Altersdurchschnitt führe bekanntermaßen dazu, dass in absehbarer Zeit Mediziner in den Ruhestand gehen. Hinzu käme der plötzliche Tod von Dr. Michael Rossknecht, für dessen Praxis noch keine Nachfolgelösung gefunden sei, ergänzte Dr. Dirk Spelmeyer.

&bdquo;Ärzte bevorzugen größere Strukturen" Zwar sei es durchaus so, wie von UKB-Fraktionsvorsitzendem Ingo Mühlenmeier angemerkt, dass es Praxen gebe, in denen Ärzte ausgebildet werden, ob die sich danach allerdings in Kalletal niederlassen wollen, sei noch unklar. &bdquo;Deswegen unterstützen wir die Gemeinde dabei, parallel Lösungen zu schaffen", so Spelmeyer. Ein MVZ sei dafür der richtige Weg, weil Ärztinnen und Ärzte erfahrungsgemäß lieber in größeren Strukturen arbeiten, um Beruf und Familie besser vereinen zu können, sagte Dr. Dirk Spelmeyer.

Neben den Zahlen, die auf den Unterschriftenlisten für das Bürgerbegehre n aufgeführt sind und auf die Lukas Koschek (CDU) hinwies, ging es dann auch noch um die Frage, wie viele Medizinische Fachangestellte für ein MVZ benötigt würden. Denn das die zum Gelingen eines solchen beitragen können, davon ist Dirk Spelmeyer überzeugt. Als Beispiel führte er die Praxis an, die die KVWL seit Anfang des Jahres betreibt und die laut Spelmeyer bereits im zweiten Quartal wirtschaftlich sei. &bdquo;Das zeigt, dass ein Modell mit angestellten Ärzten durchaus funktionieren kann", so der Vorstandsvorsitzende. Und weiter: &bdquo;Eine stabile Versorgung vor Ort könnte zudem dazu beitragen, dass diejenigen, die derzeit in den Nachbarkommunen Praxen aufsuchen, wieder zurückkommen."

&bdquo;Was spricht für ein MVZ in der vorliegenden Form?", wollte Marc Meierkord (CDU) wissen. &bdquo;Über die Grundsatzfrage herrscht ja Einigkeit", fasste Meierkord nochmal den Standpunkt von CDU und UKB zusammen, grundsätzlich nicht gegen ein MVZ zu sein. Die Frage kam wegen Tonproblemen bei Dirk Spelmeyer allerdings wiederholt nicht richtig an. Er verwies allerdings auf die inzwischen 2668 Unterschriften unter dem Bürgerbegehren , die &bdquo;zeigen, dass das Projekt durchaus gewollt ist."

Weitere Artikel zum Thema finden Sie hier .

KVWL hält Medizinisches Versorgungszentrum in Kalletal für „richtigen Weg“

Keine Einigung im Streit um Aussagen zum MVZ Kalletal

Meinung: Dem MVZ Kalletal zu früh die Chance genommen

Hausarzt-Notstand in OWL: Wie eine kleine Gemeinde das Problem selbst löst

Juristisches Nachspiel? UKB behaupten, das MVZ Kalletal müsste eigentlich insolvent sein

Mitarbeiter des MVZ Kalletal stellen ihre Arbeit vor

Hecker: Darum ist das MVZ Kalletal ein Gewinn für die medizinische Versorgung

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €