Kreis Lippe. 2,1 Millionen Euro: Arne Brand, allgemeiner Vertreter des Verbandsvorstehers, hat vor der Versammlung des Landesverbandes Lippe (LVL) die Höhe der in diesem Jahr entstandenen Waldschäden genannt. Extreme Sommerdürre und die daraus folgende Borkenkäferplage haben die Wälder des Landesverbandes „massiv in Mitleidenschaft gezogen", sagte er. Da dadurch jedoch auch mehr Holz geerntet und für rund 940.000 Euro verkauft wurde und der LVL gleichzeitig Fördergelder eingeworben und Dienstleistungen verkauft hat, sind auch 1,1 Millionen Euro aufs Konto geflossen. So ist die Hälfte des Mehrausgaben bereits gedeckelt. Im Haushalt fürs laufende Jahr waren 3,2 Millionen Euro für „normale Forstwirtschaftsführung im Laubholzbereich" und ein „mittleres Szenario" für Beseitigung der Extremwetterfolgen vorgesehen. Aber es kam anders: „Die Dimensionen übersteigt alles bisher Dagewesene", sagte Brand. Dürre und Borkenkäfer hätten alle Planungen außer Kraft gesetzt. In diesem Jahr rechne der LVL mit einem Befall von 50.000 Festmetern Fichte – dreieinhalb Mal mehr als sonst an Fichte geschlagen werde. Der LVL sei verpflichtet, Kahlflächen innerhalb von zwei Jahren wieder aufzuforsten und vor Schäden zu bewahren. Mehreinnahmen trotz sinkender Preise Das Massenangebot an Fichte hat zwar die Preise in den Keller gehen lassen. Gleichwohl rechnet der Landesverband mit einer knappen Million Euro an Mehreinnahmen, die Lager sind voll. Kosten verursachen auch vertrocknete oder teilweise abgestorbene Altbuchen, die aus Gründen der Verkehrssicherheit zügig beseitigt werden müssen. Und noch zwei Faktoren führen zu dem Minus: Waldwege sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden, und externe Unternehmer mussten bezahlt werden, um durch ihre Arbeit ein weiteres Übergreifen der Borkenkäfer auf gesunde Bestände zu verhindern. Aus Düsseldorf sei übrigens kein mahnendes Wort zu den Mehrausgaben zu erwarten, sagte Kämmerer Peter Gröne: „Sie haben dort vollstes Verständnis." Kein Thema war die von CDU und Grünen gewollte Zertifizierung des Waldes nach FSC-Richtlinien – obgleich der Antrag für die November-Sitzung angekündigt worden war. Andreas Kuhlmann (SPD) hatte nachgefragt. „Der Antrag ist nicht eingegangen, also habe ich ihn nicht auf die Tagesordnung gesetzt", sagte stellvertretender Verbandsvorsteher Moritz Ilemann. Angesichts der ernsten Haushaltslage und der just bezifferten Mehrkosten für den Wald verböten sich Aufwendungen für „kostenintensive, symbolische Akte" wie eine zusätzliche Zertifizierung von selbst, sagte Kuhlmann nach der Sitzung.