Anschubfinanzierung für 5G kommt aus Berlin

Kreis Lippe . Das Geld haben die Lipper sich in Berlin abgeholt. Minister Andreas Scheuer (CSU) hat den 100.000 Euro-Scheck an Dr. Stefan Ostrau überreicht, der die Digitalisierungs-Projekte für den Kreis Lippe koordiniert. Mit dem Geld wird ein Konzept finanziert, das bis März fertig sein muss. Dann will der Kreis an die ganz dicken Fördertöpfe ran, die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge unterstützt das Vorhaben tatkräftig.

Das Brett, das der Kreis Lippe bohren will, ist dick. Denn bei dem 5G-Projekt geht es nicht darum, nur Masten aufzustellen. Vielmehr müssen mehrere Partner miteinander verbunden werden. In Lemgo sind das der Campus, die Wirtschaft, die Landwirtschaft und auch der Bevölkerungsschutz. &bdquo;Es geht um die Echtzeitanwendungen, für die private Nutzung spielt das keine große Rolle", erklärt Dr. Ostrau. Die Bundesregierung plane eine Digitaloffensive, aber alles auf einmal sei nicht zu finanzieren. Jeder Mast koste um die 200.000 Euro, weil immer nur relativ kleine Bereiche abgedeckt werden können, käme man für Deutschland auf eine Investitionssumme von 40 Milliarden Euro. &bdquo;Um erst einmal zu wissen, wie man Netzwerke sinnvoll und wirtschaftlich aufbauen kann, fördert der Bund Konzepte. Im zweiten Schritt wird aus den 50, die eingereicht werden, eine Auswahl getroffen. Deren Konzepte werden jeweils mit ein bis zwei Millionen Euro gefördert", erklärt Dr. Ostrau. Im Kreis Lippe gebe es durchaus Funklöcher, zum Beispiel in Währentrup, aber auch in Lemgo. &bdquo;Ziel ist, die in einem Zug zu schließen."

Es gibt auch Kritik an 5G

Vor allem für die Wirtschaft sei 5G ein wichtiges Thema. Und hier lobt Dr. Stefan Ostrau den Einsatz von Kerstin Vieregge. Die Bundestagsabgeordnete habe im Ministerium immer wieder nachgebohrt und mit der Kreisverwaltung rückgekoppelt, wie es um den Förderantrag steht. &bdquo;Lippe ist Heimat des Mittelstandes. Mit diesem Förderprojekt aus Bundesmitteln, sorgen wir dafür, dass im Schulterschluss zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik dies auch so bleibt. Denn heute setzen wir die Standards von morgen, hoffentlich ,Made in Lippe", sagt Kerstin Vieregge."

Apropos Forschung – auch mit der Kritik an 5G beschäftigt sich der Kreis. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland warnt davor, dass die Auswirkung der Strahlung auf die Umwelt noch nicht erforscht seien. Das Bundesministerium hat vorläufige Ergebnisse des Bundesamtes für Strahlenschutz dem Kreis Lippe zur Verfügung gestellt. &bdquo;Es gibt da keine abschließenden Erkenntnisse, weil es natürlich noch keine Langzeitstudien geben kann. Wir halten uns da auf jeden Fall auf dem Laufenden", sagt Dr. Stefan Ostrau.

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