Kreis lässt festen Blitzer an der B1 installieren - und legt auch mobil nach

Kreis Lippe . Die Verkehrsüberwachung des Kreises Lippe rüstet auf: Am Mittwochnachmittag wurde ein neuer fester Blitzer auf der B1 an der Abfahrt Leopoldstal installiert. Überdies schafft der Kreis noch ein zweites mobiles Blitzerfahrzeug an.

Dass die Kreuzung am Waldschlösschen einen echten Gefahrenpunkt darstellt, hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, und nicht umsonst hat der Kreis dort bereits einen modernen Blitzer aufgestellt.

Acht schwere Verkehrsunfälle - Raser mit 160 km/h geblitzt Doch wer aus Richtung Paderborn kommt und den mit der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit – also 70 Kilometern pro Stunde – passiert hat, &bdquo;zieht oft noch mal richtig durch", berichtet Stephan Bethge, Teamleiter der Verkehrsüberwachung beim Kreis. &bdquo;Wir haben im Jahr 2018 an der Abfahrt Leopoldstal verdeckte Messungen durchgeführt, und es hat sich herausgestellt, dass drei Viertel aller Autofahrer hier zu schnell fahren. Sie sind statt mit 70 mit 90 bis 95 Kilometern pro Stunde unterwegs."

Insgesamt wurden an dieser neuralgischen Stelle acht schwere Verkehrsunfälle registriert. Ein Raser sei sogar mit Tempo 160 gemessen worden. Das Problem sei: &bdquo;Die Straße gibt es von der baulichen Seite eigentlich her, hier schnell zu fahren. Aber es ist absolut rücksichtslos gegenüber den Autofahrern, die aus Richtung Leopoldstal auf die B1 einbiegen wollen – und sehr gefährlich. Denn für die wird es ganz schön brenzlig." Hier verkehren auch viele Lastwagen, und nicht wenige von ihnen wollen an dieser Stelle nach links Richtung Paderborn abbiegen, was die Lage verschärfe.

Hohe Geschwindigkeiten auch während Corona festgestellt &bdquo;Ende März bis Anfang April dieses Jahres, also nach Beginn der Coronavirus-Krise, haben wir erneut gemessen. Das Verkehrsaufkommen insgesamt ist zwar geringer, aber an dieser Stelle wird immer noch genauso gerast wie vorher." Was bedeutet: Der Kreis Lippe sieht sich in der Entscheidung, hier einen stationären Blitzer aufzustellen, bestätigt. &bdquo;Die Sicherheit der Lipper im Verkehr steht an erster Stelle", schreibt er.

Die lange Zeitspanne zwischen den ersten Messungen 2018 bis zur Aufstellung des stationären Blitzers habe unter anderem damit zu tun, dass sich der Kreis mit Straßen NRW in Bielefeld als Straßenbaulastträger habe abstimmen müssen. Doch nun ist es so weit, am Mittwochnachmittag wurde der Blitzer aufgestellt. Es handelt sich nicht um eine Radaranlage, sondern um ein Lasergerät, das die Bewegung auf der Strecke erkennt und bei zu hoher Geschwindigkeit die Kamera auslöst. Im Vergleich zum Radarmessgerät sei die neue Messtechnik deutlich flexibler einsetzbar, beispielsweise auch in Kurven. &bdquo;Wir brauchen da nicht so eine lange Gerade", erklärt der Fachmann.

Neuer Blitzer wird am 19. Mai scharfgestellt Das Gerät selbst schlägt insgesamt mit etwa 110.000 Euro zu Buche. Die Aufstellung kostet noch einmal genauso viel. &bdquo;Das liegt daran, dass bis jetzt in diesem Gebiet kein Stromanschluss lag, die Installation ist teuer", erläutert Stephan Bethge. Anschließend müssen die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung noch mit der Technik vertraut gemacht werden, denn es handelt sich um neue Technik.

Das gilt übrigens auch für die neue mobile Messanlage: Der Kreis Lippe hat ein neues Messfahrzeug angeschafft, das zusätzlich zu einem bereits vorhandenen im gesamten Kreisgebiet zum Einsatz kommen wird. Der neue Blitzer auf der B1 wird am 19. Mai in Betrieb gehen, auch das neue Fahrzeug soll in diesen Tagen erstmals zum Einsatz kommen. Die beiden mobilen Geräte machen übrigens reichlich Kilometer im Kreisgebiet: &bdquo;Es kann gut sein, dass eines ein paar Stunden in Extertal steht und anschließend in Bad Salzuflen am anderen Ende von Lippe eingesetzt wird."

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