Lippische Eltern geben Homeschooling bislang gute Noten

Kreis Lippe . Durch den Lockdown sind die eigenen vier Wände gleichzeitig Arbeitsplatz, Spielplatz, Restaurant und vor allem Schule. Wir haben Eltern auf unserer Facebook-Seite gefragt, wie sie die ersten Tage des Distanzunterrichts erlebt haben. Die Antworten zeigen, dass die Schulen nach dem ersten Lockdown vielfach ihre Abläufe verbessert haben.

"Unsere Große hat Unterricht über die Schulplattform IServ. Bis auf die Video-Konferenz klappt es. Bei meiner Kleinen fahren wir morgens zur Grundschule, holen Wochenplan und Aufgaben ab und bringen die erledigten Aufgaben die andere Woche wieder hin. Beides hat vor und Nachteile. Aber es ist schon eine Herausforderung."

"Meine Tochter geht in die dritte Klasse. Der Lehrer hat es toll organisiert, Aufgaben werden in Papierform bearbeitet und über Padlet hochgeladen (digitale Pinnwand ). Beim ersten Lockdown gab es nur Mathe und Deutsch, jetzt auch Englisch, Kunst und Sachunterricht. Da kommt man ab und an ganz schön an seine Grenzen, wenn man im Homeoffice sitzt, parallel das Kind für die Schule arbeitet und auch mal Unterstützung benötigt. Man muss halt das Beste daraus machen."

"Ich mache eine Ausbildung und halte nicht viel vom Onlineunterricht. Nicht etwa weil das soziale Umfeld fehlt, sondern weil nach meinem Empfinden die Lehrer gar nicht richtig auf uns eingehen können. Es bleiben viele Fragen offen, weil man nicht zu Wort kommt, die Handheben-Funktion übersehen wird und andere Schüler es nicht hinbekommen, ihre Mikrofone abzustellen."

" Unsere Jungs sind an der Realschule Lemgo und müssen sich um 7.30 Uhr einloggen und ihre Aufgaben für die Fächer abholen. Da steht auch jedes Mal dabei, bis wann die Aufgabe abgegeben werden soll. Unser Großer hatte schon einen Einzelchat mit seinem Klassenlehrer, in dem die letzte Arbeit vor dem Lockdown durchgesprochen wurde. Ich kann beruhigt in der Kita arbeiten."

" Die Klassenkameraden und das soziale Umfeld fehlen schon."

" Der Wochenplan kommt über Teams und es gibt täglich zwei Stunden Onlineunterricht. Wenn nötig, bekommt unser Sohn eine Einzelsitzung."

"Meine Tochter wiederholt die erste Klasse. Im ersten Lockdown hatte sie so viele Aufgaben und kam einfach nicht mit. Es gibt auch digitale Möglichkeiten, allerdings komme ich damit nicht zurecht und deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Aufgaben an der Schule abzuholen."

"Mein mittlerer Azubi ist nachmittags genauso kaputt, als hätte er den ganzen Tag gearbeitet."

" Erstmal müsste es eine klare Linie auf Bundesebene geben. Die Abschlussklassen 9/10 werden in Niedersachsen in die Schule gepresst, während es in NRW über das Homeschooling abgewickelt wird. Wie man jedoch so im Lehrplan bleiben kann, erschließt sich mir noch nicht ganz."

"Distanzunterricht ist kein qualitativ schlechterer Unterricht. Es geht in der Schule um Kompetenzentwicklung und nicht um das Auffüllen eines Fasses mit Stoff."

"Bei uns läuft es megagut! Unser Sohn geht in die fünfte Klasse am Gymnasium, und endlich macht ihm Schule Spaß! Teils läuft der Unterricht per Videokonferenz und teils über die Lernplattform Moodle. Lehrer sind immer zum Ansprechen da, falls man Fragen hat."

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