Damm soll künftig Wasser aufhalten

Detmold-Hornoldendorf . Seit vielen, vielen Jahren laufen die Pläne für ein Hochwasser-Rückhaltebecken der Wiembecke zwischen Fromhausen und Hornoldendorf. 6,5 Millionen Euro werden veranschlagt. Nun peilt der Werre-Wasserverband (WWV) den Baubeginn im Sommer 2023 an.

Im Sommer 2018 bereits hatte der WWV den Planfeststellungsentwurf bei der Bezirksregierung eingereicht. Seitdem gab es zahlreiche Stellungnahmen zu dem Vorhaben, doch die Pandemie hat das Verfahren verzögert. Die Bezirksregierung musste einen Termin, um diese Einwände von Behörden, Bürgern und anderen mit dem WWV zu erörtern, mehrfach verschieben. Das Ganze findet nun online statt, der WWV hat die Möglichkeit bekommen, sich schriftlich zu äußern.

Baubeginn in 2023 möglich

Im Anschluss werden die Unterlagen wieder den Behörden und Einwendern zugeschickt, dann können sich diese erneut äußern. &bdquo;Wann die Entscheidung über den Antrag fällt, ist noch nicht abzuschätzen", teilt die Bezirksregierung mit. Steffen Veenaas, Geschäftsführer des WWV, rechnet indes mit einem Baubeginn in zwei Jahren ohne weitere Verzögerung.

&bdquo;Wir haben viele Einwände der Träger öffentlicher Belange, der Verbände und anderer eingearbeitet", sagt er. Die Antworten auf die Einwände bekämen diese nun schriftlich. &bdquo;Von größeren Änderungen gehen wir danach nicht mehr aus." Das Planfeststellungsverfahren bis zur Baugenehmigung dauere noch etwa ein Jahr, schätzt er. Nächste Schritte sind die Ausführungsplanung und schließlich die Ausschreibung, dann könne es 2023 losgehen.

Der bis zu 12 Meter hohe und rund 600 Meter lange Damm soll zwischen Hornoldendorfer und Externsteiner Straße gebaut werden, er wird von der Hornoldendorfer Seite aus gesehen mit Bäumen bepflanzt. Er wird ein 1400 Meter langes und 200 Meter breites natürliches Staubecken abschließen, das bei Hochwasser voll läuft. Veenaas weist mit Blick auf die Hochwasserkatastrophen im Südwesten Deutschlands auf die Bedeutung des Bauvorhabens hin.

Kritiker sollten den Ernst der Lage erkannt haben

Er kann sich nicht vorstellen, dass die Kritiker bei ihren Einwendungen bleiben und sich gegen den Damm aussprechen. &bdquo;Die aktuellen Hochwasser haben jedem klargemacht, worüber wir eigentlich reden – nämlich nicht vom kleinen Hochwasser im Sommer. Der Detmolder Raum gehört zum Mittelgebirgsraum und ist sehr gefährdet."

Das Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Werre sei wesentlich, um Hochwasserschäden zu reduzieren. Die mögliche Einstaufläche würde durchs Wiembecketal bis Fromhausen reichen. Unter anderem der Naturschutzbund und der BUND hatten das bis zu 12 Meter hohe und 600 Meter lange Bauwerk als &bdquo;überdimensioniert" und &bdquo;nicht zeitgemäß" bezeichnet, auf zu schützende Pflanzen, Tiere und die biologische Vielfalt hingewiesen. Auch vom Lippischen Heimatbund und vom Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe gab es immer wieder Kritik.

Straße als südöstliche Ortsumgehung Auf dem Damm will der Kreis die neue Kreisstraße als südöstliche Ortsumgehung von Hornoldendorf bauen. Von Remmighausen kommend, würden Autofahrer künftig dort, wo jetzt die scharfe Kurve kurz vor Hornoldendorf ist, geradeaus weiter auf die Externsteiner Straße fahren.

Der Eigenbetrieb Straßen des Kreises steht in den Startlöchern, würde, sobald die Baugenehmigung vorliegt, mit der konkreten Ausführungsplanung beginnen, Fördermittel beantragen und ausschreiben. Dieser Ausbau widerspreche allerdings politischen Zielen, wonach die Kreisstraße kein Schleichweg zwischen B 239 (Remmighausen) und Externsteiner Straße sein sollte, kritisieren NABU und BUND.

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