Klinikum stockt Zahl der Intensivbetten auf

Kreis Lippe. Das Klinikum Lippe ist solidarisch und hat die Bereitschaft bekundet, Covid-Intensivpatienten aufzunehmen. Aber nicht nur deshalb werden die Kapazitäten der Intensivstation ausgebaut. Auch dringend erforderliche große Operationen, zum Beispiel von Krebspatienten, sollen vorgenommen werden. Es steht nicht auf einmal mehr Personal zur Verfügung, aber es wird anders zugeordnet. Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte lobt die große Einsatzbereitschaft des medizinischen Personals, das auf Urlaub verzichtet und Überstunden in Kauf nimmt. Die Lage sei ernst, seit Wochen arbeite man am Limit. Durch die steigende Zahl der Covid-Fälle verschärfe sich die Situation massiv. Kliniken in Bayern und Sachsen an der Grenze &bdquo;Und wir müssen nicht nur auf Covid-Patienten schauen, sondern auch die Regelversorgung im Blick haben. Wir können Krebspatienten nicht immer wieder vertrösten, wir müssen operieren, und das werden wir jetzt auch machen", sagt Hütte. Gleichzeitig kämen Kliniken in Bayern und Sachsen an ihre Grenzen, was die intensivmedizinische Versorgung der Covid-Patienten angehe. &bdquo;Da haben wir unsere Bereitschaft erklärt, zu helfen. Es könnte schließlich auch der umgekehrte Fall eintreten, dann wären wir auf die anderen angewiesen", so der Geschäftsführer. Am Wochenende sei die erste Aufnahme geplant gewesen, dann aber abgesagt worden, weil der Zustand des Patienten nicht stabil genug gewesen sei. So eine Verlegung sei eine höchst komplizierte Angelegenheit und nicht mal eben so zu organisieren. &bdquo;Die medizinischen Faktoren der Patienten können sich sehr schnell ändern." 20 Plätze mehr für die Intensivstation Vor allem in Detmold wird die Zahl der intensivmedizinischen Behandlungsplätze aufgestockt, auch in Lemgo könne man die Kapazität im Ernstfall hochfahren, dort allerdings in geringerem Umfang. Um die 70 Plätze, bisher sind es 50, könnte das Klinikum so insgesamt schaffen. Dafür müssten andere Stationen geschlossen werden, um ausreichend qualifiziertes Personal zu haben. Die Bereitschaft sei hoch, da mitzuziehen. Dr. Johannes Hütte sieht die Maßnahme auch als Vorsorge mit Blick auf die steigenden Inzidenzzahlen im Kreis Lippe. &bdquo;Das erreicht uns mit zwei, drei Wochen Verzögerung. Wir rechnen bis Weihnachten mit einem deutlichen Zuwachs an Patienten. Ein gewisser Prozentsatz der Infizierten, das zeigt die Erfahrung, wird im Klinikum behandelt werden müssen. Deshalb bereiten wir uns jetzt darauf vor."

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