Die Hochschulfamilie hat ein neues Zuhause

Kreis Lippe. Sie sitzen, vertieft in Laptop oder Surface, an den neuen Einzelarbeitsplätzen. Andere plaudern in den Sitzecken, suchen in den Regalen nach Büchern. Auch die Bibliothek der Technischen Hochschule OWL in Lemgo ist nach zwei Jahren Bauzeit samt hybridem Konferenzsystem und großem Lesebereich runderneuert wiedereröffnet worden.

"Ob in Präsenz, in digitaler oder hybrider Arbeitsweise: Hier erleben Studenten das Lernen der Zukunft", sagt TH-Präsident Professor Jürgen Krahl mit Stolz. Er trägt seit gestern den Schlüssel für das vollständig modernisierte Hauptgebäude am Schlüsselbund.

Das Land investiert 32 Millionen Euro

Zwei Jahre haben die Bauarbeiten nach der PCB-Sanierung gedauert. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) hatte das schadstoffbelastete Hauptgebäude der Technischen Hochschule in vier Abschnitten saniert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 32 Millionen Euro und sind damit im veranschlagten Rahmen geblieben. Krahl dankte gestern der gesamten Hochschulfamilie dafür, parallel zum Lehrbetrieb Belastungen mitgemacht und Einschränkungen geduldig ertragen zu haben.

Der Dank seien beste und moderneste Studienbedingungen. Neben den technischen Neuerungen habe sich die Aufenthaltsqualität um ein Vielfaches verbessert - es gibt neue Lernflächen, Videokonferenzräume, das Foyer wird künftig besser genutzt. Angesichts schleppender Lieferketten hoffe er, dass auch die neuen Möbel bald einträfen, sagte Krahl, Das Hauptgebäude präsentiere sich hell und offen. "Zuerst prägen wir unseren Wohnraum, danach prägt der Wohnraum uns", zitierte er Churchill. "Hell und modern" beginne eine neue Zeit. Asta-Vorsitzender Nils Isendahl freute sich, dass es gleichzeitig mit der Fertigstellung "endlich mehr Präsenz" gebe; "wegen der Pandemie haben wir ja lange nichts von den Arbeiten mitbekommen."

Geschütze Bausubstanz wurde erhalten

Das 17.000 Quadratmeter große Gebäude war zunächst komplett entkernt worden. Deckenverkleidungen, Wände, Türen und Bodenbeläge sind neu, mehrere hundert Kilometer Daten-, Elektro- und Glasfaserkabel wurden verbaut. BLB-Geschäftsführerin Gabriele Willems lobte modernste Medientechnik, die leistungsstarke und energieeffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und neueste Labortechnik des in den siebziger Jahren gebauten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. "Das sind zeitgemäße Bedingungen."

Geschützte Bausubstanz wurde erhalten, etwa die von Karl Ehlers künstlerisch gestalteten Flächen wie der Haupteingang oder die Fassade. Einzelne grüne Farbelemente des Foyers wurden durch weiße Elemente ersetzt, es präsentiert sich nun heller und freundlicher. Die beiden Architekten Thomas Heßler und Silke Grote vom BLB führten die Gäste durchs Haus und betonten mit Blick auf die neue Decke im großen Hörsaal, auch die akustischen Anforderungen würden voll erfüllt.

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