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Lippe vernetzt „Grüne Infrastruktur“: „Stinkebrink“ bleibt echtes Moor

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Der Gehölzschnitt am Moorstich „Stinkebrink“ in Bad Meinberg hat im Februar dieses Jahres stattgefunden. Bis zum Jahr 2014 wurde das Moor - das "schwarze Gold" Bad Meinbergs - als Heilmittel für den Kurbetrieb genutzt. Nun wird das Gelände im Rahmen des Projektes „Grüne Infrastruktur“ naturschutzgerecht gepflegt. - © Kreis Lippe
Der Gehölzschnitt am Moorstich „Stinkebrink“ in Bad Meinberg hat im Februar dieses Jahres stattgefunden. Bis zum Jahr 2014 wurde das Moor - das "schwarze Gold" Bad Meinbergs - als Heilmittel für den Kurbetrieb genutzt. Nun wird das Gelände im Rahmen des Projektes „Grüne Infrastruktur“ naturschutzgerecht gepflegt. (© Kreis Lippe)

Kreis Lippe. Eine positive Zwischenbilanz zieht das Team „Grüne Infrastruktur“, nachdem das auf fünf Jahre angelegte Projekt jetzt im Kreis Lippe seit einem Jahr läuft. „Das Team hat bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt“, schreibt die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung.

Der Kreis Lippe wolle mit dem Projekt Natur und Landschaft aufwerten sowie die Artenvielfalt und den Erholungswert für den Menschen fördern.

„Konkret sollen in dem Projekt, Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen’ die vielfältigen Funktionen und positiven Wirkungen verschiedener Ökosysteme gemeinsam betrachtet und in einem neuen Denk- und Arbeitsansatz miteinander vernetzt werden. Themenschwerpunkte in Lippe sind der Biotopverbund, die Kulturlandschaft und die Erholung“, heißt es in der Mitteilung.

Moorcharakter soll erhalten bleiben

„Inzwischen ist beispielsweise das Artenschutzgewässer in der Bad Salzufler Salzeaue reaktiviert worden, um die dortige Amphibienpopulation zu stärken“, wird Projektleiterin Birgit Griese-Lödige zitiert. Weitere Maßnahmen seien „der traditionelle Heckenschnitt als Knickhecke bei Bad Salzuflen, die Beweidung des ehemaligen Abgrabungsgelände Schieregge in Lage-Müssen und Gehölzpflanzungen im Raum Lügde“. Außerdem habe das Projekt-Team den Bestand des Wildapfels, auch Holzapfel genannt, gefördert und für den Erhalt des Moorcharakters des Moorstichs „Stinkebrink“ in Horn-Bad Meinberg erste Pflegemaßnahmen realisiert.

„Diese Maßnahmen sind Beiträge zur Artenvielfalt, zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur Erholung des Menschen gleichermaßen. Das macht sie so besonders“, sagt Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität beim Kreis Lippe.

„In sieben Schwerpunkträumen setzen wir Maßnahmen dieser Art um, um im Kreis Lippe neben der ‚grauen Infrastruktur‘, also den Straßen, ein Netz an ‚grüner Infrastruktur‘ zu schaffen und zu etablieren“, ergänzt er. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der drei Themenschwerpunkte, wie zum Beispiel die Erstellung von Themenwegen, seien bereits in Planung.

Das Projekt läuft bis ins Jahr 2027

Das Projekt „Grüne Infrastruktur“ ist ein sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) und läuft noch bis ins Jahr 2027. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Das Gesamtvolumen beträgt 4,6 Millionen Euro, wobei 70 Prozent der Kosten vom Bund finanziert werden. Die Restfinanzierung wird vom Land NRW und dem Kreis Lippe übernommen.

Das Fachgebiet Landschaft und Naturhaushalt beim Kreis Lippe arbeitet nach eigenen Angaben eng mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Arbeitsschwerpunkt Erholung) zusammen. Weitere Projektpartner sind die Hochschule Osnabrück (Arbeitsschwerpunkt Biotopverbund) und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Arbeitsschwerpunkt Kulturlandschaft).

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