Klinikum Lippe: Freie Wähler wollen keine übereilte Entscheidung treffen

Kreis Lippe. Ergänzung, keine Konkurrenz: Das ist das Credo der Freien Wähler in Bezug auf die Zukunft der beiden Krankenhaus-Standorte Lemgo und Detmold. Vom &bdquo;vorauseilenden Statement des Kreises in den sozialen Medien“ wollen sie sich nicht unter Zugzwang setzen lassen.

&bdquo;Die Mandatsträger werden gezwungen, kurzfristig und übereilt Entscheidungen zu treffen, die über eine Legislaturperiode weit hinausgehen“, kritisieren Ralf Ochsenfahrt und Monika Prüßner-Claus in einer Stellungnahme die jüngst bekannt gewordenen Zukunftspläne fürs Klinikum Lippe.

Belastung für Kommunen ist hoch

Das habe schwerwiegende Folgen für den Kreis Lippe und die 16 Kommunen, die schon jetzt mit leeren Kassen zu kämpfen hätten: &bdquo;Eine weitere Belastung der Kommunen durch umfangreiche, kostenträchtige Umstrukturierungen wird es mit den Freien Wählern nicht geben.“

Die Freien Wähler, so das Versprechen, würden in diesem Jahr noch für das Klinikum nötige Finanzmittel mittragen, um die Beschäftigung aller Mitarbeiter sicherzustellen und Unsicherheiten bei den Mitarbeitern und in der Bevölkerung zu vermeiden.

Über die strukturellen Veränderungen müsse intensiv beraten werden, vor allem unter dem Aspekt der Finanzierung und der fachlichen Notwendigkeit. Die Gutachten hätten gezeigt, dass eine stärkere Konzentration der medizinischen Angebote notwendig sei: &bdquo;Dazu sollten sich die Standorte Lemgo und Detmold ergänzen und nicht konkurrieren.“

Studiengang Pharmazie

Die Freien Wähler, Kreisgruppe Lippe, befürworteten eine Aufrechterhaltung und Erweiterung als Uni-Klinikum, um den lippischen Bürgerinnen und Bürgern eine fachlich qualifizierte Versorgung in den angestrebten Bereichen zu ermöglichen. Als weiteres Standbein für die Uni-Klinik empfehlen Ralf Ochsenfahrt und Monika Prüßner-Claus dringend die Studiengänge Pharmazie mit anzubieten. Ebenso wie die Krankenhausreformen würden die Apotheken-Reformgesetze große Lücken in der Bevölkerungsversorgung nach sich ziehen, da das pharmazeutische Studium nicht mehr lohnenswert erscheint.

Schließlich fordern die Freien Wähler, endlich Ruhe in die Diskussion ums Klinikum zu bringen: &bdquo;Persönliche Grabenkämpfe zwischen Beschäftigten und Geschäftsführung/Landrat haben dem Klinikum sehr geschadet. Das ist den gesunkenen Aufnahmezahlen im laufenden Jahr deutlich zu entnehmen. Wir fordern daher dazu auf, jegliche gerichtliche Auseinandersetzungen zu beenden“, spielen sie auf die Unterlassungsklagen des Klinikums gegen Walter Brinkmann, Sprecher des Aktionsbündnisses, an.

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Die Freien Wähler sind nicht im Klinikum-Aufsichtsrat vertreten. Man selbst sehe in Sachen Zukunft des Klinikums &bdquo;neutralen, überparteilichen, konstruktiven Gesprächen und Beratungen, trotz des bevorstehenden Wahlkampfes, sehr gerne entgegen“.

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