SPD möchte beim Zukunftskonzept Klinikum Lippe mit der CDU an einem Strang ziehen

Kreis Lippe. Die SPD will eine zeitnahe &bdquo;Richtungsentscheidung über das Zukunftskonzept für das Klinikum Lippe“, das teilt der SPD-Kreisverband Lippe k urz vor der anstehenden Gesellschafterversammlung mit. Dafür sei die SPD auch bereit, auf Ideen der CDU einzugehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die lippische CDU begrüße den aus ihrer Sicht &bdquo;überraschenden Positionswechsel“, sagt deren Chef Lars-Wilhelm Brakhage auf LZ-Anfrage. Auf dieser Grundlage sei es möglich, einen Konsens zu finden. &bdquo;Ich freu mich auf die anstehenden und konstruktiven Gespräche zum Wohle des Klinikums.“

Erstmals bringt die SPD nun ihrerseits einen möglichen Standortmanager für Lemgo ins Spiel. Verlagerungen von Lemgo nach Detmold seien für die SPD-Fraktion kein Selbstzweck, sondern müssten die medizinische Versorgung der Patienten in ganz Lippe verbessern und zur wirtschaftlichen Gesundung des Klinikums beitragen, heißt es. Dieser solle das Nachnutzungskonzept gemeinsam mit dem Kreis Lippe, der Stadt Lemgo, dem Klinikum, derKassenärztlichen Vereinigung und Anbietern anderer (gesundheitlicher) Dienstleister erarbeiten undumsetzen. Idealerweise würde eine solche Person vom Kreis und der Stadt Lemgo gemeinsam getragen.

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&bdquo;Wir wollen, dass der Standort Lemgo ein wichtiger Gesundheitsstandort bleibt, hierzu gehört für unsauch eine Anlaufstelle für Notfälle zum Beispiel in Form einer Notfallambulanz“, wird Katrin Freiberger,Vorsitzende der SPD Lippe, zitiert. In diesem Zusammenhang sei die SPD bereit, auch auf Ideen der CDUeinzugehen. &bdquo;Wenn die Union vorschlägt, zu prüfen, bisher nicht vorhandene Angebote der Gesundheitsversorgung in Lemgo anzusiedeln, werden wir uns dem nicht verschließen.“

CDU sieht Kurswechsel bei der SPD Für Lippes CDU-Chef Lars Brakhage sind das ganz neue Töne. &bdquo;Die SPD rückt jetzt von ihrem vorherigen Kurs an. Das zeugt davon, dass doch nicht alles beschlossene Sache ist - und wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten können. Wir sind überzeugt davon, dass die erste Idee nicht immer die beste sein muss.“ Die bestmögliche medizinische Versorgung für die Lipperinnen und Lipper sei beiden Parteien am wichtigsten.

Bei einem Ansinnen zeigen die Sozialdemokraten laut Pressemitteilung aber keine Verhandlungsbereitschaft. &bdquo;Unsere oberste Priorität ist es, das Klinikum in öffentlicher Trägerschaft zu erhalten. Eine Privatisierung - auch eine anteilige - ist keine Lösung“, schreibt die SPD weiter. Ein privater Investor würde allein die Rentabilität in den Mittelpunkt stellen. Dann könnten Bereiche wie die Kinderklinik, die Gynäkologieund sogar die Geburtshilfe aus Lippe verschwinden. Die Sozialdemokraten stehen hinter der Etablierungdes Klinikums Lippe als Universitätsklinikum und wollen diese Entwicklung auch weiterhinvorantreiben, heißt es.

Katrin Freiberger (SPD): &bdquo;Wir sehen die Notwendigkeit für die Veränderungen ein. Der Prozess selber muss jedoch abgewogen sein und sinnvoll ineinandergreifen. Dabei spielen die baulichen und personellen Voraussetzungen inDetmold, Absprachen mit dem MAGS und eine gewinnbringende Nachnutzung der frei werdendenBereiche eine Rolle. Wir sind uns unserer immensen Verantwortung bewusst, dass dieser Prozess gelingtund die gesundheitliche Versorgung dauerhaft auf sehr gutem Niveau gesichert wird.“

Eine monatelange Hängepartie schließe die SPD im Sinne der Beschäftigten aus, die klar gemachthätten, dass eine Richtungsentscheidung jetzt notwendig sei. Für die Sozialdemokraten sei klar: EineEntscheidung müsse spätestens im November fallen.

&bdquo;Wer so tut, als könne am Ende des Prozesses eine Lösung geben, die keinerlei Veränderung bedeutet, streut den Menschen Sand in die Augen. Es geht um das Ausmaß und die Schrittigkeit. In diesem Zusammenhang war es wichtig, dass die Geschäftsführung noch einmal klar gemacht hat, dass es keine geheimen anderen Varianten gibt, die der Öffentlichkeit bislang nicht vorgestellt wurden. Die Fakten liegen auf dem Tisch“, wird Ilka Kottmann, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion zitiert.

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