Kreis Lippe. Die SPD kommt nicht zur Ruhe. Noch vor ein paar Tagen hat der Rücktritt von Generalsekretär Kevin Kühnert auf Bundesebene ein Beben ausgelöst. Nun wackeln auch in Lippe die Wände. Jürgen Berghahn hat verkündet, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr anzutreten. Das habe er dem SPD-Kreisvorstand Lippe und Kreisgeschäftsführer Julian Hördemann mitgeteilt.
„Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht, weil ich die politische Arbeit gerne mache, mit Herzblut und dem Willen, etwas positiv zu verändern. Aus rein persönlichen Gründen ist sie aber erforderlich“, heißt es in einem persönlichen Statement. Bis zum Ende der Legislatur werde er seine Aufgaben im Wahlkreis und im Bundestag weiter erfüllen und verspricht seiner Partei Unterstützung, die gemeinsamen Ziele zu verfolgen.
Bei der SPD Lippe nimmt man Jürgen Berghahns Entscheidung „mit Respekt und großem Bedauern zur Kenntnis“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Jürgen Berghahn ist als Bundestagsabgeordneter eine verlässliche Stimme für die Menschen in Lippe sowie für uns als SPD. Doch jetzt ist nicht die Zeit des Abschieds.“ Auch hier wird noch einmal versichert, dass er seine Arbeit bis zum Ende der Legislaturperiode machen werde. Man freue sich auf die gemeinsame, restliche Arbeit mit ihm.
Wer rückt nun nach?
Doch was bedeutet das nun für die Pläne zur Bundestagswahl der SPD? Berghahn konnte bisher immer das Direktmandat erreichen. Wer könnte nun nachrücken? „Die bisherigen Planungen zur Aufstellung unseres Kandidaten für die Bundestagswahl waren auf eine erneute Kandidatur von Jürgen Berghahn ausgerichtet“, räumt die Partei ein.
Für das Verfahren zur Aufstellung einer Bundestagskandidatin oder eines Bundestagskandidaten sei der Vorstand der SPD Lippe zuständig. „Der Vorstand der Partei wird nun, unter den geänderten Bedingungen, zum Verfahren beraten“, heißt es abschließend.
In seinem Schreiben bedankt sich Berghahn noch einmal bei seinen Genossen: „Ich danke Euch für Eure Unterstützung in all den Landtagswahlkämpfen und dem Bundestagswahlkampf. Es war eine Teamleistung der lippischen SPD, an den Wahlkampfständen, den Roten Grills, auf Veranstaltungen und fast 30.000 Haustürbesuchen.“