Ilka Kottmann zieht für die SPD ins Rennen um das Landratsamt. LZ-Redakteur Martin Hostert ordnet die Nominierung ein. Die SPD Lippe musste sich ordentlich schütteln. Erstmals seit Jahrzehnten hat sie niemanden im Bundestag, bekannte und seit Jahren prägende Leute treten ab (etwa Jürgen Berghahn als Abgeordneter, Landrat Axel Lehmann, Bürgermeister Dirk Becker), Dennis Maelzer verzichtet aufs Landratsamt, die AfD lag bei der Bundestagswahl in Lippe vor ihr... Da kann es schon mal sein, dass Entscheidungen dauern. Aber dennoch: Vier Monate mit der Kür Kottmanns gewartet zu haben, wirft Fragen auf. Die Detmolderin muss nun widerlegen, dass sie gerade keine Verlegenheitskandidaten ist – weil es in Lippe eben sonst keiner habe machen wollen und es noch nie eine gute Idee war, Leute von auswärts zu holen. Der erste Schritt ist gemacht: Kampfeslustig und motiviert präsentierte sie sich beim Frühlingsfest der SPD. Politische Erfahrung bringt sie mit, im Klinikstreit spielte sie hinter den Kulissen eine konstruktive Rolle. Als Lautsprecherin ist Ilka Kottmann nicht bekannt. Muss sie auch nicht werden. Dass sie aber als Kandidatin bekannt werden muss, ist ihre erste Aufgabe. Wenn die 41-Jährige es ins Kreishaus schaffen und Parteichefin Katrin Freiberger – erste NRW-Nachrückerin für Berlin – obendrein irgendwann in den Bundestag einziehen sollte, sähe es für die SPD schon viel besser aus. Aber bis dahin liegt viel Arbeit vor ihr.