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B239n in Bad Salzuflen und Lage: Umweltschützer und Politiker gegen Neubau

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Die Landtagsabgeordneten Julia Eisentraut (links) und Martin Metz (Zweiter von links) haben sich im Umweltzentrum Heerser Mühle mit der Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“, dem Trägerverein des Umweltzentrums Heerser Mühle, Vertretern des Nabu, des BUND und der kommunalen Politik sowie engagierten Bürgern über den geplanten Bau der B239n informiert. - © Bildrechte: Julia Eisentraut
Die Landtagsabgeordneten Julia Eisentraut (links) und Martin Metz (Zweiter von links) haben sich im Umweltzentrum Heerser Mühle mit der Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“, dem Trägerverein des Umweltzentrums Heerser Mühle, Vertretern des Nabu, des BUND und der kommunalen Politik sowie engagierten Bürgern über den geplanten Bau der B239n informiert. (© Bildrechte: Julia Eisentraut)

Bad Salzuflen. Die lippische Landtagsabgeordnete Julia Eisentraut und Martin Metz, Sprecher für Straßenverkehr der Grünen Landtagsfraktion, haben sich im Umweltzentrum Heerser Mühle über den geplanten Bau der B239n informiert. Nach einem Rundgang über das Gelände fand ein Austausch mit der Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“, dem Trägerverein des Umweltzentrums Heerser Mühle, Vertretern des Naturschutzbundes (Nabu), des BUND und der kommunalen Politik sowie engagierten Bürgern statt.

Ulrich Niebuhr, Vorsitzender des Vereins der Heerser Mühle, und Volker Schubach von der Lagenser Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“ verdeutlichten laut Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten, dass die drei mehr als mannshohen Stelen auf dem Gelände der Heerser Mühle für Ort und Höhe des geplanten Neubauprojektes stehen. Niebuhr und Schubach sind sich einig: „Die Bundesstraße 239n wäre der wohl größte und schwerwiegendste Eingriff in das Ökosystem Lippes in diesem Jahrhundert. Neben dem Umweltzentrum wären auch intakte landwirtschaftliche Flächen bei Holzhausen und Lage sowie ökologisch wertvolle Uferauen der Werre betroffen.“

„Flächenverbrauch unterbewertet“

Bernd Milde, Vorsitzender des Nabu Lippe, bemängelt zudem, dass für die Bewertung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses der Verbrauch von 150 Hektar Fläche aus Ackerland und Naturraum unterbewertet werde. Auch die mit Bau und Nutzung verbundenen CO2-Emissionen fänden keine ausreichende Berücksichtigung. Das Ziel der Mobilitätswende bliebe vollkommen unbeachtet. Große Einigkeit herrschte bei den Experten aus Umweltschutz und Politik darüber, dass es zeitgemäße und kostengünstigere Alternativen gebe, den Verkehr in Spitzenzeiten zu entlasten.

Ulrich Niebuhr setzte sich für einen Ausbau in Teilbereichen der alten B239 ein: „Mit einer intelligenten Vernetzung der Ampelanlagen auf der Strecke und dem Ausbau einiger Kreuzungsbereiche kann ein ähnlicher Nutzen bei deutlich geringeren Kosten erreicht werden.“

Für den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Regulierung des Verkehrsaufkommens leiste das Fraunhofer Institut in Lemgo wegweisende Spitzenforschung. Es hat nach Angaben von Niebuhr bereits ein Projekt konzipiert, das auf der B239 erprobt werden könnte. Bisher habe das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, in dessen Auftrag das Projekt geplant werde, die Zustimmung zu einem solchen Modellprojekt aber verweigert.

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