Arbeitsmarkt: Bilanz und Ausblick für Lippe

Kreis Lippe. &bdquo;Die weiterhin anhaltende Wirtschaftsschwäche prägt den heimischen Arbeitsmarkt“, bilanziert Rainer Radler, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur, in einer Pressemitteilung. Im Winter komme dann noch hinzu, dass in den Außenberufen weniger oder zeitweise gar nicht gearbeitet werden kann. Doch die Arbeitgeber der Region hätten sich bemüht, eigene Fachkräfte zu halten, und dadurch sei eine höhere Arbeitslosigkeit bisher verhindert worden. Auch die Kurzarbeit habe dazu beigetragen.

Arbeitslosenzahl gestiegen Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe ist im Dezember auf 10.516 Personen angestiegen, ein Plus zum Vormonat von 271 Personen. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 784 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 5,6 Prozent (Vorjahr: 5,3 Prozent) und liegt damit unter dem OWL-Schnitt (6,1 Prozent). 1041 Arbeitslose im Kreis Lippe sind im Dezember unter 25 Jahre alt (Vormonat: plus 22, Vorjahr: plus 29), 3700 sind über 50 Jahre alt (Vormonat: plus 144, Vorjahr: plus 358).

Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region hat der Kreis Höxter mit 4,6 Prozent, gefolgt von Kreis Gütersloh (5 Prozent), Lippe (5,6 Prozent), dem Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Minden-Lübbecke (6 Prozent), dem Kreis Herford (6,2 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,8 Prozent). Insgesamt sind in OWL im Dezember 70.600 Personen arbeitslos gemeldet, heißt es von der Arbeitsagentur.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe, also Menschen, die länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, sinkt im Vergleich zum November auf 4573 (minus 18). 92 Prozent hiervon (4207 Personen) erhalten Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Lippe um 249 Personen.

Unterbeschäftigung Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise an einer Fördermaßnahme teilnehmen oder im Mutterschutz sind. Im Dezember waren 16.792 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 277 Personen mehr, im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um 45 Personen.

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 414 Stellen gemeldet und damit 29 weniger als noch im November. Im Vergleich zum Dezember 2023 steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 35 Stellen. Im Bestand befinden sich insgesamt 2787 offene Stellen, 38 weniger als vor einem Monat und 343 mehr als vor einem Jahr.

Bilanz und Ausblick &bdquo;Die schwächelnde Konjunktur hat den gesamten Jahresverlauf 2024 auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Lippe bestimmt“, wird Agentur-Chef Radler zitiert. Im Jahresdurchschnitt 2023 seien es 9653 Arbeitslose im Kreis Lippe gewesen, 2024 sei sie auf 10.324 Frauen und Männer gestiegen. &bdquo;Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit über die vergangenen Jahre hinweg, ist die Arbeitslosenquote in Lippe insgesamt deutlich gefallen: Waren es vor zehn Jahren, also 2014, noch im Jahresdurchschnitt 7,6 Prozent, so liegen wir aktuell bei 5,5 Prozent.“

Im neuen Jahr werde nicht nur die Konjunktur bestimmend sein, betont Rainer Radler, &bdquo;sondern auch die Aus- und Weiterbildung, um die digitale Weiterentwicklung der Wirtschaft umzusetzen. Hierzu und zu allen weiteren Themen rund um Beschäftigung berät, vermittelt und fördert die Detmolder Arbeitsagentur alle Menschen im erwerbsfähigen Alter in Lippe. Die stetige Weiterbildung im Berufsleben ist – mehr denn je – erforderlich für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben.“

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