Von „Knight Rider“ zum modernen Personalausweis

Detmold. Das Wort Dauerbrenner dürfte hier naheliegend sein: Mit der Digitalisierung beschäftigen sich landauf landab nicht nur Techniker oder IT-Fachleute. Nein, auch Künstler, Behördenleiter oder der Landesverband in Lippe greift zu, wenn man &bdquo;Digitalisierung“ bei einer günstigen Gelegenheit ins Schaufenster stellen kann. So geschehen beim Neujahrsempfang im Detmolder Landesmuseum.

Dabei ging es weniger um Tablets für Schulklassen oder die smarte Uhr am Handgelenk. Ministerin Ina Scharrenbach kam aus Düsseldorf, um mit einem kurzen Vortrag ebenfalls Gedanken zur Digitalisierung zu teilen. Und zwar mit etwa 100 Promis aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, die allesamt den Weg ins Museum gefunden hatten. Metaphern-Tenor: Die Kreidezeit ist vorbei.

Was für die lippische Schullandschaft keine Neuigkeit sein dürfte. Die Metapher, die in ihrer Verneinung im Kern dafür steht, dass weite Teile der Realität längst virtuell stattfinden, hält natürlich auch Einzug in die Lebenswelt der Behörden und ihrer &bdquo;Schwestern und Brüdern“, also allen öffentlichen Einrichtungen. Womit die Schleife direkt mit dem Paket geliefert wurde.

&bdquo;Brandstifter und Feuerwehr“ in Personalunion Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast erlebte in Detmold dabei eine ebenso eloquente wie unterhaltsame Ministerin, die weder am Pult festklebte, noch nennenswerte Schriftstücke benötigte, um dem Publikum einen Parforceritt von David Hasselhoffs &bdquo;Knight Rider“ (für die jüngeren Leser: Erstausstrahlung 1982) bis zum digitalen Mehrwert des modernen Personalausweises zu &bdquo;verklickern“. Dass Ina Scharrenbach als Ministerin quasi &bdquo;Brandstifter und Feuerwehr“ zu vertreten hat - also Heimataspekte und Digitalisierung -, wurde für die 48-Jährige zu keiner echten Hürde.

Ihr &bdquo;härtester Aufschlag“ war womöglich die klare Ansage, dass sich nicht allein die deutschen Behörden die Frage stellen müssen, was überhaupt im weiten Rund aller Formulare und Dienstleistungen digitalisiert werden soll, ohne den Nutzen des Schrittes aus den Augen zu verlieren. Bekanntlich wird jede tollkühne Kombination vieler Nullen und Einsen, diese zwei Ziffern sind die Grundlage der Digitalisierung, heutzutage schon automatisch als Fortschritt gesehen.

Während Europa noch reguliert ... Scharrenbach. &bdquo;Die großen Innovationen kommen aus Amerika. Während die EU noch reguliert und Deutschland noch diskutiert.“ Ob am Ende aller digitalen Bemühungen in Lippe womöglich der Pickert und die Rose im Wappen auch noch &bdquo;dran glauben“ müssen, sollte unter Beobachtung gestellt werden. Scharrenbach gab den Gästen im Finale ihres Impulsvortrags in jedem Fall mit auf den Weg: &bdquo;Finden Sie Ihren lippischen Way of Life.“

Zuvor hatten bereits Andreas Trotz (Theaterfreunde/Förderverein), Landestheater-Intendantin Kirsten Uttendorf, Dr. Michael Zelle (Museumsleitung) und Düning-Gast als Gastgeber in einer kleinen Talkrunde nach den Impulsen für 2025, sofern sie Potenzial haben, die Erwartungen zu erfüllen, gefahndet. Immer wieder einen Halbsatz wert war dabei der womöglich bekannteste Lipper, steinalt und auf einem Hügel stehend: Hermann, also das Denkmal, rückt 2025 mehr und mehr in den Mittelpunkt. Der bekannte Mitarbeiter aller Tourismusfreunde in Lippe wird 150 Jahre alt.

Nicht überliefert ist, ob neben dem &bdquo;Hermanneum“ weitere Bemühungen zeitgeistiger Natur aufs Gleis gesetzt werden, um womöglich gleich den ganzen Mythos rund um den Hermann zu digitalisieren. Ein weiterer Bericht über den Impulsvortrag von Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Fraunhofer-Institut, über Entwicklungschancen der Stadt Lemgo bei der Suche nach mehr Studenten folgt.

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