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Statistik

Sommer-Blues auf dem lippischen Arbeitsmarkt

Kreis Lippe. „Viele Betriebe agieren derzeit zurückhaltend und melden der Detmolder Arbeitsagentur nur wenige offene Stellen. Zwar konnten die wirtschaftlichen Belastungen der vergangenen Jahre bisher von der lokalen Unternehmerschaft gut abgefedert werden – inzwischen sind die Folgen jedoch deutlich spürbar“, das erklärt Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, angesichts der neuesten Zahlen zum Arbeitsmarkt.

Eingetrübte Stimmung

Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie der Mangel an qualifizierten Fachkräften vor Ort tragen nach Angaben von Radler zusätzlich zu einer eingetrübten Stimmung bei.

Mit Blick auf die Zukunft verweist Radler gleichwohl auf den wachsenden Fachkräftebedarf: „Selbst wenn der Arbeitsmarkt aktuell keine Wachstumssignale sendet, ist klar: Es werden wieder bessere Zeiten kommen. Deshalb ist es wichtig, schon heute an morgen zu denken und vorausschauend zu handeln.“

Bereits jetzt bestehe in vielen Bereichen und auf allen Ebenen ein hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften – und dieser werde weiter steigen. Die besten Fachkräfte gewinne man, indem man sie selbst ausbilde. „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten setze ich mich konsequent für die duale und schulische Ausbildung ein. Je mehr Jugendliche wir in Ausbildung bringen, desto größer ist die Chance auf gute Fachkräfte in wenigen Jahren. Viele junge Menschen sind erst auf den zweiten Blick die erste Wahl – sie können oft mehr, als man ihnen gemeinhin zutraut“, erklärt Radler.

Mehr Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe steigt im Juni. Insgesamt waren 11.179 Personen arbeitslos. Dies sind im Vergleich zum Vormonat 68 Personen mehr (plus 0,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 904 Personen (plus 8,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 6,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,5 Prozent (plus 0,5).

In der Arbeitslosenversicherung waren im vergangenen Monat 3864 Personen gemeldet. Dies sind 71 Personen mehr als vor einem Monat (plus 1,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 260 Personen (plus 7,2 Prozent). Bürgergeld erhalten drei Arbeitslose weniger als im Vormonat (plus/minus 0,0 Prozent) und 644 mehr als im Vorjahr (plus 9,7 Prozent). Insgesamt zählen 7315 Personen und damit 65,4 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

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