Detmold/Lemgo. Am Tag des offenen Denkmals öffnen viele Städte für einen Tag ihre Türen, um besondere Einblicke in die Geschichte zu geben.
Ein Verbund aus sechs Kommunen in Ostwestfalen-Lippe darunter auch Detmold und Lemgo - geht einen Schritt weiter: Mit dem Projekt „Smart, 3D, Historisch“ sollen Denkmäler und historische Stadtkerne in Zukunft nicht nur vor Ort, sondern auch digital und ganzjährig in fotorealistischen 3D-Modellen erlebbar sein.
Historische Stadtkerne von Kameras erfasst
„Dafür wurden die historischen Stadtkerne in Detmold, Minden, Rietberg,Rheda-Wiedenbrück, Lemgo und Brakel aus der Luft und in den Straßen beiKamerafahrten erfasst“, erklären die Städte Detmold und Lemgo in einer Pressemitteilung.
Auf Basis hochpräziser Fotoaufnahmen würden die Gebäude,Gassen und Plätze der Altstädte detailliert abgebildet. Es entstünden digitaleZwillinge der Stadtkerne. „Diese Zwillinge dienen nicht nur der Dokumentation, sondern eröffnet vielfältige neue Möglichkeiten – etwa für digitale Stadtführungen mit historischen Vergleichsansichten, als Grundlage für Architekturwettbewerbe und Beteiligungsverfahren oder für die Visualisierung von Bauvorhaben in sensiblen Altstadtlagen“, heißt es aus dem Detmolder Rathaus.
„Ein echter Gewinn für die Städte“, findet Markus Baier, Bürgermeister derStadt Lemgo und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- undOrtskerne NRW. „Ob Leerstände, neue Nutzungen oder Weiterentwicklung der Stadtkerne – all das lässt sich künftig viel gezielter planen“, betont Catrin Will, die in der Stadt Detmold für den Denkmalschutz zuständig ist.
„Bis Ende 2026 werden die sechs Pilotkommunen verschiedene Anwendungsfälle erproben. Dazu gehören digitale Zeitreisen, bei denen historische Ansichten mit aktuellen Bildern kombiniert werden, oder die Möglichkeit, unterschiedliche Architekturentwürfe direkt im 3D-Modell miteinander zu vergleichen. Mit nur einem Mausklick können dann verschiedene Varianten nebeneinander betrachtet werden“, erklärt die Stadt Detmold abschließend.