Lage bekommt einen neuen "Dorfsheriff"

Lage . Er ist in Lage kein Unbekannter: Jörg Kuhlemann wohnt seit Jahren in der Zuckerstadt und arbeitet nun auch wieder hier. Landrat Dr. Axel Lehmann hat ihn gestern in der Wache als neuen Bezirksbeamten für Lage und die Innenstadt vorgestellt.

Dorfsheriff im besten Sinne Um einen Dorfsheriff im besten Sinne handele es sich bei dem Bezirksbeamten, erklärte der oberste Chef der Kreispolizei Lippe. &bdquo;Er ist das Gesicht der Polizei vor Ort", so Lehmann. Jörg Kuhlemann werde Netzwerke pflegen sowie Kitas, Grundschulen und Vereine besuchen.

Der Polizeioberkommissar hat die Nachfolge von Axel Kutscher angetreten, der im Sommer in den Ruhestand gegangen war. Der 50-Jährige ging in Lage zur Schule und arbeitete später beim Bundesgrenzschutz in Lübeck, bis zum Jahr 1995. Dann wurde er ins Polizeipräsidium in Bonn versetzt, bevor er 1996 zurück Lippe kam.

Nach Tätigkeiten im Wach- und Wechseldienst in Bad Salzuflen und Lage sowie im Kriminalkommissariat Detmold arbeitete er mehr als eineinhalb Jahre als Bezirksbeamter in Oerlinghausen, mit dem Schwerpunkt auf der Südstadt, wo die Flüchtlingsunterkunft zu seinem Aufgabenbereich gehörte.

"Bindeglied zwischen Stadt und Polizei" Der Familienvater ist verheiratet, hat drei Kinder und ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher Motorradreisender. Kuhlemann freut sich über seinen neuen Job. &bdquo;Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Stadt und Polizei", sagte er. In Lage gebe es zudem die Ordnungspartnerschaft, bei der von der Verwaltung Beauftragte &bdquo;auf Streife" gehen.

Zu seinen Aufgaben gehört des Weiteren, für Veranstaltungen in der Innenstadt ein Sicherheitskonzept aufzustellen. Bei Kitas und Grundschulen geht er mit Jungen und Mädchen die Wege ab und macht auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam. In weiterführenden Schulen referiert er auf Wunsch der Schule beispielsweise zum Thema Mobbing.

Doch auch für die Vereine ist er Ansprechpartner, wenn sie beispielsweise Veranstaltungen planen. Er schaut in der Innenstadt nach dem Rechten und ermahnt auch schon mal Radfahrer, in der Fußgängerzone abzusteigen. Er nimmt aber auch Anzeigen auf, wenn etwa jemand eine Ordnungswidrigkeit begangen hat. &bdquo;Ich bin viel zu Fuß unterwegs", kündigte der Bezirksbeamte an. Bürger können ihn dabei jederzeit ansprechen.

Neben der Innenstadt gehören zu seinem Einzugsbereich auch zwei Moscheen. Und er weiß natürlich um die Lärmbelästigungen durch Zugezogenen aus Südosteuropa, die in der Vergangenheit schon dann und wann Anlass für Beschwerden aus der Bevölkerung waren.

Jürgen Schnelle, Leiter der Lagenser Polizeiwache, erklärte, dass es in dieser Hinsicht ruhiger in den vergangenen Wochen geworden sei. Im Sommer habe es aber tatsächlich Ruhestörungen gegeben, weil die Menschen sich auch oft draußen aufhielten. &bdquo;In Wirklichkeit ist es nicht so dramatisch wie oft erzählt wird", sagte er.

Vieles verbreite sich übers Hörensagen und das sei dann doch etwas anderes. Die Zahl der Bevölkerungsgruppe sei mit 400 Personen stabil geblieben. In das Thema könne ein Bezirksbeamter Objektivität reinbringen, meinte auch Jürgen Siebel, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr bei der Kreispolizei.

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