Startschuss für Lagenser Hochwasserkonzept fällt

Lage . Es war eine ungewöhnlich Ratssitzung am Montagabend. Die Ratsmitglieder saßen mit gebührendem Abstand zueinander in der Aula des Schulzentrums Werreanger. Es galt, wichtige Dinge zu beschließen. So wurde das betreuende Ingenieur-Büro Sönnigsen & Partner damit beauftragt, eine detaillierte Planung zum Schutz vor Hochwasser für den Bereich der Werre oberhalb der Breiten Straße aufzustellen. Ziel ist es laut Verwaltung, bis zum Jahresende eine Genehmigungsplanung bei der Unteren Wasserbehörde des Kreises Lippe einzureichen.

Der Schwerpunkt der Planung liegt in diesem Bereich auf der ökologischen Aufwertung und der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz in diesem Werre-Abschnitt dienen vor allem der Schaffung von Retentionsraum, also Uferrand-Bereichen, in denen sich das Wasser der Werre einigermaßen natürlich ausbreiten soll.

Das Planungsbüro wird Details ausarbeiten, wie das Wehr von Pfeifer & Langen für Fische wieder durchgängig gestaltet werden werden. Das Bauwerk stellt nach Angaben von Sven Anders, Fachteamleiter Stadtentwässerung und Wasserwirtschaft bei der Stadt, ein Hindernis für die Tiere dar, die künftig dem Fluss weiter folgen sollen. Für Abhilfe könnte vermutlich ein Hochwassergerinne sorgen.

Problematisch könnte Hochwasser auch für die Bahngleise werden, die entlang der Ottenhauser Straße führen. Hier soll die Kurve entschärft und der Druck von der Bahnböschung genommen werden, um diese sicherer zu machen.

Aber es sollen auch Maßnahmen zur Absicherung der Wohnbebauung im Bereich der Straße &bdquo;Am Umfluter" Berücksichtigung finden. Es handelt sich hier um den Siedlungsbereich nahe dem Freibad, das bekanntlich mit einem hohen Grundwasserspiegel zu kämpfen hat. Eventuell soll hier ein Wall entstehen, das werde aber noch untersucht, so Sven Anders.

Bereich für "Blaues Klassenzimmer" Wie mehrfach berichtet , ist geplant, hinter dem Schulzentrum einen Bereich für ein &bdquo;Blaues Klassenzimmer" zu schaffen. Die Entstehung eines Freizeitareals auf der anderen Seite der Breiten Straße bei den früheren Kleingärten kann in diesem Jahr noch nicht verwirklicht werden. Dies erfolgt erst in einem weiteren Schritt. Damit verbunden ist auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes am Wehr der Mühle Altrogge.

Um alle betroffenen Akteure mit in die weitere Planung einzubeziehen, sollen nun weitere Abstimmungen erfolgen. So müssen beispielsweise Vermessungen stattfinden und ein Bodengutachten erstellt werden. Wie dies in der jetzigen Situation unter den Corona-Auflagen erfolgen kann, will die Verwaltung in den nächsten Tagen mit den Beteiligten abstimmen. Für das Hochwasserschutzkonzept stellt die Stadt zunächst rund 250.000 Euro bereit. Mit einem Teil davon wird diese erste Planung finanziert.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr bereits zur Verhinderung einer Überflutung den bestehenden Erdwall hinter dem Schulzentrum verstärkt und erhöht. Die Arbeiten hatten mehr als ein Jahr gedauert.

Die Stadt Lage will die hohen Sachwerte im Schulzentrum, die einen Millionenschaden durch Hochwasser nehmen könnten – zwei Schulen, Sporthallen, Hallenbad, Stadion, weitere Gebäude und sportliche Anlagen – schützen. Weitere Maßnahmen sollen in den kommenden Jahren auch die Innenstadt und die Bebauung nahe der Werre vor einer Hochwasserkatastrophe schützen.

Startschuss für Lagenser Hochwasserkonzept fällt

Brückenabriss in Lage: Für gesperrte Werrequerung kommt ein Ersatzbau

Deswegen verzögert sich der Bau des zweiten Hochwasser-Rückhaltebeckens in Bad Salzuflen

Deshalb wird die Werre in Bad Salzuflen 300 Meter länger

Hochwasserschutz in Lage-Waddenhausen: Bauarbeiten laufen auf Hochtouren

Viele Verzögerungen: So geht es mit dem Masterplan Schötmar weiter

Experte: Hochwasser wie 2021 hätte heute fast gleiche Folgen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €