Das letzte Wort für das Grundstück am Hörster Bruch ist noch nicht gesprochen

Lage-Hörste. Der Kaufvertrag für das Grundstück am Hörster Bruch liegt unterschriftsreif vor. Was noch fehlt, ist die Zustimmung der Ratsmitglieder. Dass sich die Fläche zwischen der Bunten Schule und dem Gerätehaus der Feuerwehr optimal dafür eignen würde, den Ortskern des Luftkurortes aufzuwerten, darüber sind sich alle Parteien einig. Doch in Sachen Kaufpreis und vorgesehener Nutzung der etwa 8500 Quadratmeter großen Grünfläche besteht noch Klärungsbedarf.

Wie Thorsten Paulussen, Technischer Beigeordneter der Stadt, eingangs den Politikern erläuterte, sieht der derzeitige Bebauungsplan der Fläche lediglich eine sehr spezielle Nutzung vor: &bdquo;Momentan unterliegt die Bauanlage der Einschränkung, dass sie ausschließlich sportlichen Zwecken zugrunde liegen muss." Will heißen: Der Besitzer könnte von heute auf morgen beispielsweise den Bau einer Sporthalle oder eines Fitnesscenters beschließen.

Aber: Sobald die Stadt das Privatgrundstück erwirbt, kann der Rat im Sinne des politischen Primats über die Nutzung der Fläche frei entscheiden: &bdquo;Auch wenn hier bisher nur eine Wiesen- und Weidennutzung stattgefunden hat und die Fläche noch nie einer Bebauung zugeführt wurde, so handelt es sich um ein vollwertig bebaubares Grundstück", bekräftigte Paulussen.

Feuerwehrgerätehaus oder Sportanlage Weil das Grundstück inmitten städtischem Eigentum liegt, hat die Verwaltung bereits erste Ideen ausgeklügelt: So könnte das benachbarte Feuerwehrgerätehaus um einen Anbau erweitert werden, um den Anforderungen des Brandschutzbedarfsplanes nachzukommen. Außerdem könne man so endlich der Forderung aus der Politik gerecht werden, die ein Kunstrasen-Kleinspielfeld für Hörste vorsieht. Denn: &bdquo;Aufgrund der Topografie gibt es hier nicht viele gerade Flächen, auf denen der Bau einer Sportanlage möglich ist."

Und dann wäre da noch das Haus des Gastes, das wie berichtet an dieser Stelle neu gebaut werden könnte , &bdquo;als Dorfgemeinschaftshaus, auch um Synergien für den angrenzenden Kindergarten und die Grundschule zu ermöglichen", fuhr Paulussen fort. Denn weder verfügt der Kindergarten über einen Gemeinschaftsraum, noch die Schule über eine Aula. Apropos Haus des Gastes: Machte zunächst noch die Befürchtung die Runde, ein neuer Standort könnte dem Ort das geschätzte Prädikat Luftkurort entziehen, so gab Stadtoberhaupt Matthias Kalkreuter Entwarnung: &bdquo;Hier gibt es keine Gefährdung, das haben wir von der Bezirksregierung schriftlich. Entscheidend ist das Angebot."

Stichwort Angebot: Die Summe, für die das Grundstück nach jetzigem Stand an die Stadt veräußert würde, sorgte in der Aula des Schulzentrums am Werreanger für breites Stirnrunzeln. Dass die Fläche auf einmal viereinhalb Mal so viel kosten solle, als die Summe, die vor sieben Jahren bei Verhandlungen zwischen Stadt und Eigentümer gefordert wurde, missfiel einigen. &bdquo;Ein Preissprung in der Größenordnung ist nicht akzeptabel", merkte Angelika Schapeler-Richter von der Freien Wählergemeinschaft an. Während einige ihr beipflichteten, missfiel wiederum anderen, dass der nach wie vor ominöse Kaufpreis nun öffentlich diskutiert wurde.

Was zusätzlich für Verunsicherung auf politischer Seite sorgte, ist der tatsächliche Zustand des Grundstücks. Mehrfach war vor dem Plenum von &bdquo;Ackerland" und &bdquo;Sumpfgebiet" die Rede. Für die Sorge einiger Fraktionsmitglieder, dass ablaufendes Oberflächenwasser vom Feld des Dorfgemeinschaftsplatzes das Grundstück flutet, sieht Paulussen eine &bdquo;relativ unproblematische" Lösung vor: &bdquo;Es müsste lediglich eine kleine Gewässeroffenlegung stattfinden."

Entscheidung soll im September fallen Auf der Seite der Feuerwehr führe ein schmaler Graben entlang, der bis unterhalb der Straße reiche. &bdquo;Dort ist ein Durchlass, wodurch das Wasser in den Hörster Bach läuft." Damit das Wasser von dem Grundstück also geordnet abfließen kann, müsse man am Rand eine neue Entwässerungsmulde schaffen.

Die Einzelheiten, darauf verständigten sich die Fraktionen im nicht öffentlichen Teil einvernehmlich, werde man noch einmal in Ruhe in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Stadtentwicklung am 26. August besprechen, der Beschluss fällt voraussichtlich am 3. September. Thorsten Paulussen: &bdquo;Wir fällen hier eine Entscheidung für die nächsten Jahre, da kommt es nicht auf die nächsten zwei Monate an." Wichtig sei es für die Kommune, sich das Grundstück erst einmal zu sichern. Hinsichtlich der späteren Nutzung versicherte Kalkreuter, nach Ende der Sommerferien den Austausch mit den Bürgern suchen zu wollen.

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