Reden ist Silber, Koalition ist Gold - Gespräche der Lagenser Parteien laufen

Lage. Im künftigen Lagenser Rat stehen sich die großen Fraktionen von SPD und CDU pari gegenüber: Beide haben elf Sitze, wenn man Bürgermeister Matthias Kalkreuter (SPD) außen vor lässt. Um eine stabile Mehrheit für die künftige politische Arbeit zu bilden könnten sich beide in einer Koalition zusammentun. Auch ein Bündnis mit den Grünen und ihren acht Stimmen wäre möglich. Ein Überblick über den Stand der Verhandlungen.

Hans Hofste bleibt, wie berichtet, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, die zwei Mandate weniger als bislang haben. Er verrät, dass man mit anderen Fraktionen im Gespräch sei. Genaueres könne er noch nicht sagen. Für ihn stehe aber fest: &bdquo;Wenn wir uns nicht einigen, kann die AfD bei einigen Themen schnell zum Zünglein an der Waage werden und ich werde nicht bei denen um Stimmen betteln.“ Denn Hofste hält die AfD nicht für eine demokratische Partei.

Auch die Christdemokraten verlieren drei Sitze im neuen Rat. Nachdem der bisherige Fraktionsvorsitzende Uwe Pohl seine politische Karriere, wie berichtet, an den Nagel hängt, ist die Personalie noch offen, wie Stadtverbandsvorsitzender Michael Biermann mitteilt. Was die Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen angehe, habe man mit allen gesprochen – außer der AfD. &bdquo;Wir möchten eine Koalition bilden. Wie diese aussieht, ist aber noch offen“, so Biermann. Durch die Herbstferien seien die Verhandlungen darüber ins Stocken geraten.

FDP wünscht sich stabile Mehrheiten

Die Grünen wollen nicht um jeden Preis eine Koalition eingehen, sagt der bisherige Fraktionsvorsitzende Jürgen Rosenow. Trotzdem habe man über Zusammenschlüsse nachgedacht. Gespräche mit der SPD und CDU hätten bereits stattgefunden, eines mit der FDP stehe noch an. &bdquo;Der Ausgang hängt völlig von den Inhalten ab“, meint Rosenow. Immerhin haben die Grünen nun acht statt der bisherigen fünf Sitze. Seit Montag ist Frank Drexhage neuer Vorsitzender, seine Stellvertreterin ist Ute Habigsberg-Bicker.

Martina Hannen bleibt Fraktionsvorsitzende der Liberalen. Sie sei &bdquo;glücklich und stolz darüber“ einstimmig gewählt worden zu sein. Die FDP hat künftig drei statt zwei Sitze im Lagenser Rat. Es habe Gespräche mit anderen Parteien gegeben. Näheres könne Hannen noch nicht sagen. Nur so viel: &bdquo;Ich wäre zufrieden, wenn wir am Ende stabile Mehrheiten hätten. Wir brauchen eine große Disziplin, weil wir viele Parteien im neuen Rat sind.“ Transparenz im Miteinander sei ihr daher wichtig.

Auch die im Juli fusionierte Wählergruppe FWG/BBL hat Gespräche geführt, verrät Angelika Schapeler-Richter, die Fraktionsvorsitzende bleibt. Ihr Stellvertreter ist Anton Volk. Eine Entscheidung über Zusammenschlüsse soll bald fallen. &bdquo;Wir können aber auch mit wechselnden Mehrheiten leben. Das mussten wir schon in der Vergangenheit“, meint die Fraktionsvorsitzende.

Aufbruch C liebäugelt mit FWG/BBL

Andreas Epp von Aufbruch C wird da schon konkreter: &bdquo;Wir könnten uns sehr gut vorstellen, mit der FWG/BBL zu agieren.“ Aus seiner Sicht mache ein richtiger Zusammenschluss jedoch &bdquo;wenig Sinn“. Er könne sich eher vorstellen, eigenständig zu bleiben und bei Themen eine gemeinsame Linie zu finden. So hätten man insgesamt vier Stimmen. Entscheidend sei für Epp, der Fraktionsvorsitzender bleibt: &bdquo;Wir verstehen uns menschlich gut.“ Mit der CDU hingegen lief es nicht so gut: &bdquo;Die Verhandlung habe bislang kein Ergebnis gebracht.“ Auch die SPD habe angefragt, die Besprechung stehe aber noch aus.

Für die Alternative für Deutschland steht jedoch fest: &bdquo;Wir werden über keine Zusammenarbeit nachdenken“, sagt Uwe Detert. Die AfD wird mit drei Mandaten neu in den Lagenser Rat einziehen. Steffen König übernimmt den Fraktionsvorsitz, sein Stellvertreter wird Christian Bierbaum.

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