Auf der Pottenhauser Straße bleibt es bei Tempo 50

Lage. Tempo 30 in der Pottenhauser Straße von der Kreuzung der Bundesstraße 66 bis zur Eisenbahnbrücke hatte ein Bürger bereits vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen. Daraus wird nichts.

Warum? – das legte die Verwaltung im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität dar. Der Antrag zur Pottenhauser Straße war im Februar vergangenen Jahres beraten worden. Der Ausschuss hatte die Verwaltung in dieser Sitzung beauftragt, ein so genanntes Anhörverfahren von Straßenbaulastträger und Polizei einzuleiten und die Ergebnisse im Ausschuss vorzustellen.

In dem Verfahren sprachen sich sowohl der Kreis Lippe als Baulastträger der Kreisstraße 5 (Pottenhauser Straße) wie auch die Polizei gegen eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde auf 30 aus.Die Argumente nannte Fachgruppenleiter Dietmar Meierrieks vom Fachbereich Allgemeine Verwaltung/Ordnung. Bei der Pottenhauser Straße handelt es sich um eine Kreisstraße, die auch dem überörtlichen Verkehr dient und als klassifizierte Straße wie auch Bundes- und Landesstraßen zum sogenannten Vorbehaltsnetz gehört.

Im Unterschied zu Gemeindestraßen, wo insbesondere in Wohngebieten Tempo 30 flächenhaft angeordnet werden könne, gelte für das Vorbehaltnetz der klassifizierten Straßen als Regel eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde innerorts. Nur in ganz besonderen Ausnahmefällen wie erheblichen Defiziten in der Verkehrssicherheit könne von der Regelgeschwindigkeit nach unten abgewichen werden. Dies ist in Lage ausnahmsweise und zuletzt auf der Ohrser Straße geschehen. Dort allerdings auch nur im Abschnitt des alten Dorfes im Bereich der engen und unübersichtlichen Kurven, wo zudem weder Gehwege noch Fluchträume für Fußgänger und Radfahrer vorhanden sind. Im weiteren geradlinigen Verlauf der Ohrser Straße wurde eine Tempo-30-Regelung nicht nur vom Kreis Lippe als Baulastträger, sondern auch von der Aufsichtsbehörde abgelehnt (die LZ berichtete).Im Fall der Pottenhauser Straße könnten keine erheblichen Defizite bei der Verkehrssicherheit festgestellt werden, die eine Tempo-30-Regelung rechtfertigen würden, so die Verwaltung. Insbesondere mit dem gerade erst erfolgten Ausbau habe nicht nur die bauliche Qualität, sondern auch die Sicherheit gewonnen. Insgesamt stehe den Fußgängern mehr Seitenraum zur Verfügung. Für Radfahrer wurde einseitig ein Schutzstreifen angelegt, das ungeordnete Parken und die damit verbundenen Gefahren für Fußgänger im Bereich des Friedhofes wurden durch den Umbau gelöst und eine Überquerungshilfe sorge nicht nur für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, sondern reduziere durch den verschwenkten Fahrbahnverlauf das Geschwindigkeitsniveau der nach Lage einfahrenden Verkehrsteilnehmer.

Bestätigt wird diese Einschätzung durch vorgenommene verdeckte Geschwindigkeitsmessungen. Nach dem Ausbau maß der Kreis Lippe kürzlich in beiden Fahrtrichtungen einen V85-Wert von 43 Kilometern pro Stunde. Die Kennzahl ergibt sich aus der Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der gemessenen Fahrer eingehalten und von 15 Prozent überschritten wird. Vor dem Ausbau lagen diese Werte im Jahr 2018 bei 55 Kilometern pro Stunde in Fahrtrichtung B66 und 58 in Fahrtrichtung Pottenhausen.

&bdquo;Es lässt sich also feststellen, dass der überwiegende Anteil der Verkehrsteilnehmer sich mit einer an die Strecke und die Sichtverhältnisse angemessenen Geschwindigkeit bewegt und das Geschwindigkeitsniveau seit dem Ausbau deutlich gesunken ist. Natürlich gibt es immer einen kleinen Anteil an ,Rasern oder Schnellfahrern, aber diese lassen sich in der Regel auch nicht durch weitergehende Beschilderung beeinflussen", bilanziert die Stadt.Der Kreis Lippe weist weiter darauf hin, dass beim Ausbau der Pottenhauser Straße ein Sicherheitsaudit unter Beteiligung der Bezirksregierung stattgefunden hat, insbesondere auch, um die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer angemessen zu berücksichtigen. Zusammenfassend sind sich alle Fachbehörden (Kreis Lippe, Polizei und Stadt) darüber einig, dass mit dem Umbau der K5 Pottenhauser Straße die Belange der Verkehrssicherheit, insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmer verbessert wurden und der beantragten Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nicht zugestimmt werden kann. Das nahm der Ausschuss für öffentliche Ordnung zur Kenntnis. Ein Beschluss brauchte nicht gefasst zu werden.

Auf der Pottenhauser Straße bleibt es bei Tempo 50

Auf Barntrups Mittelstraße sind Radfahrer und Fußgänger künftig sicherer unterwegs

So steht es um die Pläne für einen Kreisverkehr für das Südfeld in Knetterheide

Nach tödlichem Unfall von Nessenberg: So soll die Kreuzung sicherer werden

Brücke in Schieder-Schwalenberg wird saniert

Ortsdurchfahrt dichtmachen? Bürger will Lärmbelästigung in Hörste durch Antrag verringern

Wie Piktogramme und Beruhigungsinseln in Schlangen die Sicherheit erhöhen sollen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €