In Lage chillen Jugendliche bald im im eigenen Café

Lage. Die Sache ist so gut wie geritzt. Die Lagenser Jugend soll ihr eigenes Café an der Langen Straße 103 bekommen. Wann es eröffnet wird, steht noch nicht ganz fest – ein Termin im Herbst ist anvisiert.

In dieser Woche hatten Vertreter des Jugendmitwirkungsforums Lage, der Arbeiterwohlfahrt und der Verwaltung die Räume im ehemaligen Restaurant Martins Genusswerk besichtigt. Insbesondere die Jugendlichen seien begeistert gewesen, berichtete Klaus Landrock, Fachbereichsleiter für Schule, Sport, Kultur, Jugend und Soziales, auf Anfrage.

Gebäude wird zunächst für Testphase angemietet

Die Stadt plant, das 500 Quadratmeter große Gebäude zunächst für eine Testphase anzumieten. Die Räume im Erdgeschoss seien ideal, findet Landrock. Dort befinden sich eine Theke, Aufenthaltsräume und eine komplett ausgestattete Küche, die gastronomischen Ansprüchen entspricht. Die Einrichtung kann ebenfalls übernommen werden. Alte Balken sorgen in dem renovierten Fachwerkhaus für Atmosphäre. Auch ein gut nutzbarer Außenbereich ist damit verbunden.

Überlegt werde, den ersten Stock ebenfalls noch für das Jugendcafé zu nutzen. Bleiben noch das zweite Stockwerk und der ausgebaute Spitzboden, für den auch brandschutztechnisch alles Notwendige vorhanden ist. Hier könnte sich die Verwaltung vorstellen, diesen beispielsweise für die Elternarbeit und die Arbeit von Vereinen und Verbänden zu nutzen. Auch kleinere Veranstaltungen könnten hier stattfinden.

Keine barrierefreien Toiletten

Einen kleinen Haken gibt es: Die Toiletten können nicht barrierefrei erreicht werden. Die Jugendlichen hätten aber ihre Bereitschaft erklärt, Besuchern mit einer Behinderung entsprechend zu helfen, erzählte der Fachbereichsleiter. Bis zum Herbst will der vermutliche Träger, der AWO-Kreisverband Lippe, mit den Jugendlichen eine Konzeption für den Betrieb des Jugendcafés erarbeiten.

Geplant ist eine Anmietung seitens der Stadt für zwei Jahre. Wenn das Jugendcafé gut angenommen werde, so Klaus Landrock, könne überlegt werden, die Räume entsprechend barrierefrei umzubauen.

SPD stellte den Antrag

Den Antrag für den Betrieb eines Jugendcafés hatte die SPD-Fraktion im Jahr 2018 gestellt. Zur Feststellung des Bedarfs fand im Februar 2019 eine umfangreiche Befragung der Schüler der weiterführenden Schulen statt. Danach wünschten sich 66,64 Prozent der Schüler ein Jugendcafé. Mit 46,42 Prozent wurde als Wunschstandort die Fußgängerzone/Marktplatz, somit der Innstadtbereich, benannt. Auch das Jugendmitwirkungsforum wurde in die weiteren Planungen einbezogen.

Die Realisierung gestaltete sich jedoch sehr schwierig, da keine geeignete Immobilie gefunden wurde. Die Anbindung an den neu geschaffenen Bürgerpark am Jahnplatz, in dem Gebäude, das von der AWO genutzt wird, wurde in die engere Wahl gezogen. Die Herrichtung des Gebäudes wäre jedoch mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden, so dass die Verwaltung beauftragt wurde, weitere Standorte für ein Jugendcafé zu suchen, auch unter dem Aspekt einer näheren Anbindung an die Innenstadt.

Nach weiterer intensiver Suche eröffnete sich die Möglichkeit, das Gebäude an der Langen Straße 103 anzumieten. Als Träger ist der AWO-Kreisverband Lippe e.V. mit Sitz in Detmold vorgesehen. Die AWO betreibt bereits mehrere vergleichbare Angebote in lippischen Nachbarkommunen. Bereits im vergangenen Jahr fanden diesbezüglich Vorgespräche statt. Die AWO würde als Träger für den Betrieb der Einrichtung einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro erhalten. Dieser beinhaltet die Personal- und Sachkosten.

Der Jugendhilfeausschuss hat dem Projekt einstimmig zugestimmt, die Zustimmung des Rates gilt als wahrscheinlich.

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