Dorfputzen in der Innenstadt - Stadt Lage will Bürger und Vereine motivieren

Lage . Dorfputze gibt es schon seit langem – aber nicht in der Innenstadt. Das soll sich ändern. Denn auch hier ist das Abfallaufkommen groß – neuerdings auch in Kombination mit dem Konsum von Drogen am neuen Bürgerpark. Die Stadt plant zunächst eine Informationsveranstaltung im November mit der Beteiligung örtlicher Vereine und Institutionen, um diese zu sensibilisieren. Aber auch, um eine erste Säuberungsaktion für das kommende Frühjahr zu planen.

Von Wellenbewegungen beim wilden Müll spricht Bauhofleiter Leif Salitter. Im Moment gehe es, dennoch gebe es immer wieder Einzelfälle. Etwa gerade bei den Windkraftanlagen. Ein Problem dabei: Dort handelt es sich um ein Privatgelände, und es müsse diskutiert werden, wer für die Entsorgung des Mülls zuständig sei – auch eine Geldfrage. Besonderer Müll wird nach Angaben von Rolf Kamphausen (SPD) am Sedanplatz und neuerdings auch am Bürgerpark gefunden: Spritzen von Drogennutzern. &bdquo;Wir werden unsere Ordnungsstreifen verstärken", kündigte Fachbereichsleiter Frank Rayczik von der Verwaltung an und will auch die Polizei für Kontrollen einbeziehen. Der Zugang für Fahrzeuge zwischen der TG-Halle und dem AWO-Domizil soll durch Poller eingeschränkt werden. Auch an der Kita am Bürgerpark sei in den vergangenen Tagen Müll gefunden worden.

Upcycling ist ein Trend, sinnvoll eine Weiterverwendung von nicht mehr benötigten Einrichtungsgegenständen. Doch wenn diese an der Straße stehen, damit sie jemand anderes mitnimmt, ergibt sich ein Problem: Zum Sperrgut gesellt sich weiteres und zusätzlicher Müll. Der Haufen wächst. Salitter appelliert deshalb an die Bürger, keine Möbel an die Straße zu stellen, sondern sie übers Internet anzubieten.

In den Ortsteilen funktioniert es besser Ein neu gegründeter Arbeitskreis mit Mitgliedern aus Politik und Verwaltung hat sich des Problemfelds Abfall angenommen. Die Menschen müssten für das Thema sensibilisiert werden, meint Frank Rayczik. &bdquo;In den Ortsteilen funktioniert das besser." Hier finden auch regelmäßig Dorfputze statt. Die Verwaltung will deshalb Institutionen und Vereine zu einer sogenannten Kick-off-Veranstaltung im November einladen und dabei das Problem und mögliche Aktionen darstellen – beispielsweise eine Müllsammelaktion in der Innenstadt.

Zusätzlich das Ehrenamt und die Schulen ins Boot zu holen, dafür spricht sich Klaus Hansen (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität, aus. Er hatte zu dem Arbeitstreffen den Vorstoß gemacht. Das Wir-Gefühl müsse für Lage gestärkt werden. &bdquo;Wir wollen uns auf den Weg machen und das versuchen." Und alles soll keine Eintagsfliege bleiben, sondern möglichst regelmäßig, also mindestens einmal im Jahr erfolgen. In der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung begrüßte Rüdiger Kolm für die SPD die Aktion. Manche Menschen würden dadurch allerdings nicht erreicht.

Auch die Gestaltung und Pflege der Straßenbeete und Kreisverkehre hat der neue Arbeitskreis im Blick. Sie werden täglich von tausenden Fahrzeugen umfahren und sollen einen attraktiven Anblick bieten. Mit dem jetzigen sind etliche Bürger nicht zufrieden.

Die Kreisverkehre befinden sich jedoch nicht im Eigentum der Stadt Lage, sondern gehören dem Land. Zuständig ist der Landesbetrieb Straßen.NRW in Bielefeld. Mit diesem hat die Verwaltung bereits Kontakt aufgenommen und positive Signale erhalten, dass die Stadt die Gestaltung und Pflege übernehmen kann – oder jemand anderes. Eine entsprechende Vereinbarung müsste dazu getroffen werden. Denn auch die Verkehrssicherungspflicht würde dann auf die Stadt übergehen. In anderen Kommunen haben beispielsweise Firmen eine Patenschaft über einen Kreisverkehr, das könnte auch in Lage nachgefragt werden.

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