Lage. FDP-Fraktionschefin Martina Hannen hat in der jüngsten Ratssitzung kräftig ausgeholt und schlug mit der Faust auf den Tisch: Es könne nicht so bleiben, dass sich an den Markttagen dienstags und donnerstags lange Schlangen vor der Sparkassen-Filiale in der Gerichtsstraße bilden. Die Menschen stünden dort unzumutbar lange in der Kälte, um sich Geld für den Einkauf auf dem Markt zu besorgen oder auch sonstige Geldgeschäfte abzuwickeln. „Da müssen wir nicht drum herum reden", bestätigt Oliver Bekiersch, Pressesprecher der Sparkasse Paderborn-Detmold, „das Problem ist uns inzwischen durchaus bekannt." AHA-Regel erzwingt größere Abstände Ob sich eine schnelle Lösung finden lässt, kann der Pressesprecher nicht sagen. Aber in der Sparkassenfiliale werde darüber intensiv nachgedacht. Die missliche Situation sei dem Winter und auch den Corona-Auflagen geschuldet. Die AHA-Regel erzwinge Abstände vor den Schaltern, so dass nur wenige Kunden im warmen Innenraum vor kalten Temperaturen geschützt seien, während die Schlange draußen zum Frieren verurteilt sei. Bekiersch verstehe den Unmut vor dem Hintergrund der Schließung benachbarter Sparkassen-Filialen durchaus. Aber die Sparkasse müsse nun einmal wirtschaftlich handeln. Sparkasse erwägt Maßnahmen Martina Hannen zeigte sich indessen empört darüber, dass gerade ältere Menschen mit ihren Rollatoren in der Kälte ausharren müssten. Sie habe rund 30 Wartende in der Schlange vor der Filiale gezählt. Und das nicht etwa als kurzfristige Ballung, sondern als anhaltenden Zustand. Sie forderte die Ratsmitglieder auf, die in der Sparkassenorganisation Einfluss ausüben können, dagegen vorzugehen.Drei Strategien seien von Seiten der Filiale schon angedacht: Die Öffnungszeiten werden an den Markttagen um eine Stunde verlängert. Einflussnahme durch die Politik ist möglich Die Schlangenbildung soll mit Trassierband so kanalisiert werden, dass die gegen Regen und Wind schützende Innenfläche voll genutzt werden könne und drittens sollen Kunden, die einen Beratungstermin haben, nicht in der Schlange warten, sondern zügig in das Beratungszimmer geführt werden. Außerdem werde die sogenannte „amerikanische Schlange" ausprobiert: Die Kunden warten nicht in mehreren Reihen vor den verschiedenen Schaltern, sondern in einer einzigen Reihe. Derjenige an vorderster Front sucht dann den Schalter auf, der gerade frei geworden ist.Bis auf die freien Sparkassen gehören die öffentlich-rechtlichen Sparkassen der Stadt, dem Landkreis oder einem lokalen Zweckverband. Die Kommunen schicken Vertreter in den Verwaltungsrat. Insofern ist die von Martina Hannen angeregte Einflussnahme durchaus möglich.