Lagenser Gymnasium bekommt einen neuen Namen

Lage. Geht es nach der Schulkonferenz, wird ein berühmtes Geschwisterpaar Namenspate für das Gymnasium. Die Gebrüder Humboldt haben in der Schulkonferenz das Rennen gemacht.

Ob es so kommt, wird der Rat am 17. März entscheiden. Und in der Tat sind mit dem Namen Humboldt viele Themen abgedeckt, die Ziel von Lehre und Erziehung sind. Alexander von Humboldt (1769-1859) trieb eine unstillbare Neugier an, er reiste, erforschte zum Beispiel Amerika. Rund um den Globus sind unter anderem Pinguine, Berge, Universitäten und Blumen nach dem Universalgelehrten benannt.

Sein älterer Bruder Wilhelm erforschte viele Sprachen und ihre kulturelle Bedeutung, er begründete eine neue Form der Bildung. Es gab nicht mehr allein kirchliche Schulen und Unterricht von von Klerikern, sondern öffentliche Schulen und weltliche Lehrer mit einer staatlichen Ausbildung. Und zum Gymnasium passt: Wilhelm von Humboldt ( 1767–1835) führte an den Gymnasien das Abiturzeugnis ein, weil er den Zustrom auf die Universitäten begrenzen wollte.

Beide gelten heute als Universalgelehrte – obwohl beide keine Schule im eigentlichen Sinn besucht haben, sie stammten aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus und wurden privat unterrichtet. Gleichwohl setzten sie sich dafür ein, dass Bildung allen gesellschaftlichen Schichten zugänglich sein muss, dass jeder die Möglichkeit bekommen sollte, sich seinen Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln.

Rat entscheidet am 17. März

&bdquo;Dieser Name ist aus unserer Sicht sehr geeignet, weil es darum geht, jeden Einzelnen als Individuum zu sehen, offen zu diskutieren, die Neugier zu wecken", sagte der Schulleiter des Gymnasiums, Michael Krügermeyer-Kalthoff, der im Schulausschuss das Ergebnis der Schulkonferenz vorstellte.

Wobei es nicht ganz einfach gewesen war, einen eindeutigen Gewinner zu finden. Ganz dicht dran war Gymnasium am Werreanger. In der zweiten Abstimmung habe es ein Patt gegeben, er als Schulleiter habe nicht das Zünglein an der Waage sein wollen. So folgte eine dritte Runde und mit elf Stimmen lagen die Gebrüder Humboldt vor acht Stimmen und dem Werranger-Vorschlag. Theoretisch könnte die Politik anders entscheiden, wahrscheinlich ist das allerdings nicht.

Im Schulausschuss wurde deutlich, dass dem Beschluss der Schulkonferenz ein deutliches Gewicht beigemessen wird, denn sie bildet den Willen der Eltern, Lehrer und Schüler ab. Letztere hatten im Vorfeld Vorschläge gesammelt, zu jedem musste begründet werden, warum genau der Name passt. Dann wurden die Namen vorgestellt und es gab eine Abstimmung in der Schülerschaft. Die drei Namen mit den meisten Stimmen wurden weiter gegeben.

Die Fraktionen werden jetzt beraten, am 3. März wird es eine Sitzung des Schulausschusses geben, wo die Stellungnahmen vorgetragen werden können. Der Rat kommt am 17. März zusammen und wird endgültig entscheiden. Die Bezirksregierung muss ebenfalls zustimmen. Geht alles über die Bühne, dann wird das Gymnasium anlässlich seines Jubiläums, dem 50. Geburtstag, einen neuen Namen bekommen.

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