Lage. Bäder schließen? Das will keiner, aber die Frage ist, was sich die Stadt in Zukunft leisten kann und wie man mehr Einnahmen generiert. Ein Arbeitskreis aus Vertretern der Fördervereine, des Sports, der Politik und der Verwaltung soll sich darüber Gedanken machen. Auf Vorschlag der Grünen sollen auch die Schulen einbezogen werden können. Diesen Beschluss fasste der Sportausschuss einstimmig, aber es gab Kritik am Konzept – und durchaus die Meinung, man sollte schneller einen Beschluss fassen, welches Bad geschlossen werden sollte. Hoher Sanierungsbedarf bei allen Bädern Es geht um das Zukunftskonzept, das die Planer Peter Wehr und Wolfgang Hein vorgelegt hatten. „Wir verstehen unter einem Konzept etwas anderes", sagte Hasso-Rüdiger Tretow, Vorsitzender des Freibadfördervereins Werreanger. Man habe eine Handlungsanweisung erwartet, eine Bewertung und Begründung, welches Bad am ehesten geschlossen werden könnte und was dann in den verbleibenden Bädern vorgehalten werden müsste. Günther Meier (FWG/BBL) sah wenig Sinn darin, einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen. „Was nützt uns das, wenn die Stadt Lage kein Geld hat? Es wird dann viel entwickelt und die Enttäuschung ist umso größer, wenn die Stadt dann nicht die Mittel hat." Außerdem hätten die Planer bei allen Bädern einen hohen Sanierungsbedarf festgestellt. Er frage sich, ob die Voraussetzungen für eine Betriebserlaubnis überhaupt noch vorliegen. „Unbestritten haben die Bäder für die Bürger einen hohen Stellenwert. Angesichts der finanziellen Lage der Stadt wäre es aber vielleicht besser, wir halten eins auf und investieren hier." Wie geht es in Zukunft weiter? Dem widersprach der Betriebsleiter der Bäder, Frank Niegsch, Die Bäder seien betriebsbereit, die Wasserqualität werde laufend geprüft und vom Gesundheitsamt gebe es grünes Licht. „So lange keine große Sanierung ansteht, haben die Bäder Bestandsschutz", stellte Fachgruppenleiter Klaus Landrock fest. Und es wird geöffnet, die Pfütze in Waddenhausen, Hörste, Heiden und das Freibad am Werreanger starten in die Saison. Landrock stellte noch einmal klar, dass es nicht um Sofortlösungen geht, sondern um die Antwort auf die Frage, wie man die Bäder fit für die Zukunft und attraktiver macht. Der Zeitrahmen für die Konzepte und Diskussionen in den Ortsteilen sei bis 2024 weit gesteckt, es gehe nicht um Sofortlösungen. Außerdem gebe es durchaus Möglichkeiten, Fördermittel zu bekommen und auch die Möglichkeit, Investoren ins Boot zu holen. „Wenn die Konzepte vorliegen, müssen wir sehen, was wir investieren können. Eine Freibadschließung ist die ultima ratio, also die letzte Möglichkeit." Es gebe ein großes ehrenamtliches Engagement in den Ortsteilen. Die Fraktionen sahen es ebenso. Die Bäder seien wichtig – auch im Hinblick darauf, dass die Kinder das Schwimmen lernen und üben müssen. Die Empfehlung für den Arbeitskreis wird jetzt an den Hauptausschuss und an den Rat weiter gegeben.