Stadt will in Ehrentrup Verkehrsversuch starten

Lage-Ehrentrup. Am Vorlandweg/Dorfstraße ist deutlich zu sehen - für Radfahrer gibt es einige Ausflugsrouten. Fahren sie aber durch das alte Dorf in Ehrentrup, kann es eng werden. Der SPD-Ortsverein Ehrentrup/Wissentrup hatte deshalb die Idee, die Dorfstraße zur Fahrradstraße zu machen. Das geht so nicht, aber die Verwaltung will einen Verkehrsversuch starten und spricht mit der Bezirksregierung.

Der SPD Ortsverein hatte 2020 einen Bürger-Antrag gestellt. Die Dorfstraße sollte im Bereich des Alten Dorfes als Fahrradstraße ausgewiesen werden, weil die Fahrbahn im betreffenden Bereich sehr eng ist. Fußgänger und Fahrradfahrer seien trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h gefährdet. Außerdem werde die Dorfstraße auf einer Internet-Seite des NRW-Verkehrsministeriums, als Radwanderweg ausgewiesen. Wäre sie eine Fahrrad-Straße, wären Radfahrer und Fußgänger sicherer unterwegs.

Obergrenze für Autos Doch ganz so einfach ist das nicht, denn die vorgesehenen Straßen müssen spezielle Kriterien erfüllen. Die Verwaltung der Stadt Lage hat die rechtlichen Vorgaben geprüft und kommt zu dem Schluss, dass die Dorfstraße nicht einfach umgewidmet werden könnte.

Der Grenzwert für eine Fahrradstraße liege bei einer Verkehrsbelastung von 400 Kraftfahrzeugen pro Tag. Eine Erhebung aus 2019 zeige aber, dass 2001 Fahrzeuge täglich über die Straße fahren. Außerdem sollen Fahrradstraßen insbesondere die Hauptverbindungen des Radverkehrs stärken und Lücken im Radwegenetz schließen, sie dürfen nicht einfach anfangen und aufhören.

Zufahrt für Anwohner Somit müsste auch der Alte Schulweg und der nördliche Teil der Dorfstraße bis zum Kreisverkehr Breite Straße/Pivitsheider Straße als Fahrradstraße ausgewiesen werden oder es müsste entlang der Straße &bdquo;Alter Schulweg“ und dem nördlichen Teil der Dorfstraße ein Radweg gebaut werden. Der nördliche Teil der Dorfstraße habe zudem eine deutlich höhere Verkehrsbelastung, da die Anwohner der Kieswegsiedlung nur über diesen Abschnitt zu ihren Häusern kommen.

Fahrbahn aufteilen Die Verwaltung macht einen anderen Vorschlag, sie will einen Verkehrsversuch starten und bekam dafür im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung einstimmig grünes Licht. Die Fahrbahn der Dorfstraße soll an beiden Seiten Schutzstreifen, also eine Farbmarkierung und Abgrenzungslinie, für Radfahrer und Fußgänger in 1,25 Meter Breite bekommen. Es gilt Tempo 30.

Mobilitätswende fördern Der Verkehrsversuch soll zeitnah starten, allerdings muss auch die Bezirksregierung einbezogen werden. "Wir werden das zeitnah klären. Alle reden von einer Mobilitätswende, wenn wir die wollen, dann müssen wir Konzepte entwickeln und auch so etwas versuchen", sagt Fachbereichsleiter Frank Rayczik. Man werde die Ergebnisse des Versuchs auswerten und gegebenenfalls nachbessern.

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