Hier gibt's die beste Sicht auf Hochlandrinder und Wasserbüffel in Müssen

Lage-Müssen. Jetzt sind sie da - das Beweidungsprojekt "Schieregge" in Müssen hat begonnen. Acht Schottische Hochlandrinder pflegen die Landschaft . Das ist der erste Teil. Jetzt ist in Planung, Aussichtsplattformen zu bauen, damit auch die Bürger nachvollziehen können, was auf dem Gelände geschieht. Im Vorfeld des Projektes hatte es einige Anfragen der Anwohner gegeben, denn es musste ein neuer Zaun gebaut werden, der Strom führt. Er soll verhindern, dass die Rinder und künftig auch die Wasserbüffel Grenzen überschreiten und auch, dass Unbefugte das Gelände betreten.

"Wir haben die Anwohner eingeladen und ihre Fragen beantwortet, es waren sehr gute Gespräche", sagt Daniel Telaar, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe. Fragen gab es auch, weil die 32 Hektar idyllisch liegen - und man sofort an einen Ort für die Naherholung denkt. Schließlich sind die Abgrabungen der Firma Ahle beendet, die Teiche und die Fläche sind von Maschinen geräumt.

Anders als in der Wistinghauser Senne, wo die Besucher auf den Wegen durch das Gelände laufen und die Tiere direkt ohne Zaun dazwischen beobachten können, soll es in Müssen laufen. Nachdem die Rinder und bald auch die Wasserbüffel sich eingewöhnt haben, soll es eine Aussichtsplattform für die Besucher geben. "Wir haben das Projekt erst unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten umgesetzt, jetzt wollen wir den Erholungswert verbessern", erklärt Daniel Telaar, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe. Der Kreis hat die Fläche von Landwirtin Anna Luetgebrune gepachtet. "Darüber freuen wir uns sehr, sie hat großes Interesse am Naturschutz. Hier gibt es eine der größten Kiebitz-Populationen in Lippe."

Tiere und Natur sollen ungestört bleiben Dass die Sommerweide der Rinder und Büffel nicht frei zugänglich ist, hänge mit der Größe zusammen. "In der Wistinghauser Senne haben die Tiere mehr Möglichkeiten, den Begegnungen mit Menschen auszuweichen. Das ist auf dieser Fläche begrenzt", erklärt Telaar. Letztlich haben die Vierbeiner eine um die 20 Hektar große Weide zur Verfügung - und die tierischen Landschaftspfleger sollen ungestört bleiben, mit ihnen ebenso die Natur, die sich rund um die Teiche entwickelt.

Zudem habe das Gebiet nie betreten werden dürfen. "Es war ein Betriebsgelände, deshalb gab es schon einen Zaun, als hier abgegraben wurde. Es wäre sonst viel zu gefährlich gewesen." Außerdem handele es sich um ein Naturschutzgebiet. Im Rahmen des auf Bundesebene geförderten Projekts &bdquo;Grüne Infrastruktur“ werde dieses Entwicklungskonzept finanziell unterstützt. Telaar: &bdquo;Dadurch konnten wir eine neue Zauntrasse ziehen, die zwar Strom führt, jedoch für Wildtiere durchlässig ist.“ Mit den Aussichtspunkten soll das Projekt für die Bevölkerung erlebbar werden.

Wer das Beweidungsprojekt unterstützen möchte, kann eine Patenschaft für eins der Tiere übernehmen. Eine festgesetzte Summe dafür gebe es nicht, sagt Dirk Grote. Er betreut gemeinsam mit seinem Team die Herden in der Wistinghauser Senne und in Müssen und ist Ansprechpartner für die Patenschaften, D.Grote@kreis-lippe.de.

CDU bietet Rundgang an Wer Lust auf einen informativen Spaziergang hat, der sollte sich den Termin im Kalender vormerken und sich bei der CDU anmelden. Sie lädt für Mittwoch, 2. August, ab 16 Uhr dazu ein. Treffpunkt ist vor dem Betriebsgelände der Firma Ahle, Im Heidland, in Lage-Müssen. Daniel Lühr und Janosch Sowa von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe werden bei einem Rundgang das Projekt erläutern und Fragen beantworten. Und wie das so in unberührter Natur ist - festes Schuhwerk ist von Vorteil. Anmeldungen bis Dienstag, 1. August, nimmt Erhard Kirchhof, 0171 3801051, erhardiris@web.de , entgegen.

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