Auf der Hörster Egge wächst ein Riesenhuhn im Mais

Lage-Hörste. Die Hühner nebenan könnten neidisch werden, aber dafür müssten sie fliegen können. Also ist nicht zu befürchten, dass sie wegen Minderwertigkeitskomplexen eventuell kleinere Eier legen oder gar ganz streiken. Auf der Egge wächst in der Nachbarschaft zum Hühnerstall der Mais, und von oben grüßt es: das Maislabyrinth in Form eines Riesenhuhns. Angelegt hat es Sebastian Horn.

Der junge Landwirt steckt voller Ideen - und aus seiner Leidenschaft für das Federvieh macht er keinen Hehl. Auf der Egge hat er einen modernen Stall gebaut. Es gibt großen Auslauf mit Grün zu beiden Seiten das Feld rauf und runter. Das Futter für die Tiere baut Familie Horn selber an. Und in diesem Jahr war die Fruchtfolge für die Egge klar: Mais muss her.

Aber den "nur" in die Erde zu bringen, das war Sebastian Horn denn doch zu einfach. Wie im vergangenen Jahr lädt die Familie für den 19. und 20. August die Treckerfreunde mit ihren Oldtimern und Besucher ein. Es gibt ein Baumstammziehen, Feldarbeiten, wie sie früher abliefen, Gegrilltes - was man so braucht, um sich an einem Samstag und Sonntag gut zu unterhalten. "Das ist sehr gut angenommen worden", sagt Horn. Und da passt es bestens, noch mal was Neues anzubieten. Also machte er sich daran, das Projekt "Riesenhuhn" zu planen.

Programmierung geht schief Sebstian Horn ist viel in den Sozialen Netzwerken unterwegs, und so knüpfte er Kontakt zu einem Programmierer, der ein Computerprogramm entwarf. "Sie können heute per GPS-Steuerung genau festlegen, wo gesät wird", erklärt der Hörster. Das mag so sein, allerdings erwies sich die Programmierung als Pleite. Am Tag der Einsaat trennten sich kurzfristig Plan und Erfolg. "Ich bin vom Trecker gesprungen, habe etwas gebuddelt und nichts war ausgespart." Was bedeutet: Der Mais war gleichmäßig ausgebracht, keine Umrisse eines wohlbeleibten Huhnes waren frei, und somit gab es auch keinen Weg.

"Das musste ich erst einmal verdauen, aber man weiß sich ja zu helfen", sagt er lachend. Zunächst habe er die Idee gehabt, das Huhn per GPS mit dem Rasentrecker einzuzeichnen. Das aber erschien ihm wenig erfolgversprechend. Die Lösung sieht anders aus: Mit einem Zinken wurde nachgezeichnet. "Ich saß auf dem Trecker, den hat meine Freundin gesteuert, und ich habe nur mit voller Konzentration auf das GPS-Bild geschaut. Das ist für mich sehr ungewöhnlich - ich gucke eigentlich lieber vorne raus."

3,45 Hektar ist die Fläche groß - und dann blieb eigentlich nur übrig zu warten, ob denn der Mais auch so wächst, wie gedacht. "Das war schon toll, als sich abzeichnete, dass das geklappt hat", sagt Mutter Silke Horn. Es sei extra die langwachsende Sorte ausgesucht worden - und alles nehmen die Maschinen auch nicht ab.

Vater Alexander Horn ist immer wieder unterwegs, um die Wege frei zumachen und auch etwas zu verbreitern. Denn letztlich sollen die Besucher das Huhn komplett ablaufen können, es gibt aber auch einen kürzeren Weg.

Freier Zugang, aber Bitte um Rücksicht Der Eingang wird bis zum Festwochenende gestaltet, es werden Schilder aufgehängt. Mit dem Angebot möchte die Familie ebenfalls zeigen, wie verbunden sie sich mit dem Dorf fühlt. "Wir möchten das freigeben, also bis zur Ernte kann jeder da durchgehen. Das ist kostenlos, es soll einfach nur Spaß machen", sagt Silke Horn. Allerdings bittet die Familie um Rücksicht. "Mit Hunden geht das nicht, denn im Mais gibt es Hasen oder Rehe, und auch Wildschweinspuren haben wir schon gesehen", fügt ihr Sohn hinzu. Entsprechend ist der Gang rund ums Huhn auch ausgezeichnet: Wer losläuft, geht auf eigene Gefahr. Sorge sich zu verlaufen, brauche aber niemand haben: "Das ist ziemlich einfach, da auch rauszukommen."

Das Maislabyrinth wird Samstag, 19. August, ab 12 Uhr eröffnet. Dann beginnt auch das Programm mit den Trecker-Oldtimern auf der Hörster Egge, Hausnummer ist die 1. Am Sonntag geht es um 10 Uhr weiter. Getränke, Kuchen, Gegrilltes und Popcorn werden unter anderem angeboten.

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