Die Lagenser Wehr testet universal Einsatzmonturen im Farbton Sand

Lage. Geht es für die Feuerwehrleute zur Sache, dann sind Ruß, Öl, Dreck, Körperflüssigkeiten im Spiel. Da könnte man denken, dunkle Kleidung ist gut, man sieht nicht alles. Doch weit gefehlt. Die Feuerwehr Lage testet helle Kleidung, im Farbton Sand, die hat mehrere Vorteile.

Im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität tauchte bei den Haushaltsberatungen ein Posten auf: 210.000 Euro, verteilt auf drei Jahre für neue Kleidung für die Feuerwehr. Klar, muss immer wieder auch mal etwas als Ersatz beschafft werden. Aber diesmal geht es um etwas anderes.

Die Kleidung der Feuerwehrleute ist auf die unterschiedlichen Einsatzbereiche zugeschnitten. Die Monturen der Atemschutzgeräteträger sind bereits hell. Sie müssen kurzzeitig Temperaturen von 1000 Grad aushalten, denn die Feuerwehrleute gehen da rein, wo es brennt. Die Jacken und Hosen schließen an den Bündchen fest ab, im Inneren gibt es eine Membran. Es gibt spezielle Öffnungen bei Jacken und Hosen, damit kontrolliert werden kann, ob diese auch in Ordnung ist. Die Feuerwehr Lage wäscht ihre Einsatzkleidung selbst und hat das somit auch im Blick. &bdquo;Die Sicherheit ist das oberste Gebot“, sagt Wehrleiter Benjamin Brinkmeyer.

Bessere Sichtbarkeit und mehr Platz im Spind Jetzt geht es um andere Kleidung, die auch auf andere Art speziell ist. Mit der Montur der Atemschutzgeräteträger hat sie die Farbe gemein, zugeschnitten ist ihre Funktionalität für andere Einsätze. Für die Wehr gibt es mehrere Gründe, von dunkler auf helle Einsatzkleidung zu wechseln.

Einer ist: Es gibt Platz im Spind, denn derzeit haben die Feuerwehrfrauen- und männer dünne und festere Hosen, Regenjacken und Jacken zur Verfügung. Alles muss vor Ort greifbar sein. Die Montur, die die Wehr derzeit testet, ist je nach Einsatzsituation anpassbar. Sie ist wetterfest, ist es warm, kann die Membran ausgeknöpft werden, die Bündchen lassen sich schließen, Reflektorstreifen sind aufgebracht, was bedeutet, dass keine zusätzliche Warnweste getragen werden muss.

Außerdem spricht für den Wechsel, dass sich die Anforderungen an Hygiene und Arbeitsschutz sehr verändert haben. Fachgruppenleiter der Stadt Lage ist Malte Begemann: &bdquo;Die Ausstattung ist wichtig, denn die Feuerwehrmänner- und frauen sind für unser aller Sicherheit im Einsatz. Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.“

Arbeitsschutz und Hygiene spielen eine Rolle Und der Fokus hat sich geändert. Früher war die Kleidung nach einem Einsatz schmutzig, man ging so nach Hause, erklärt Brinkmeyer. &bdquo;Aber heute weiß man, dass es Krankheiten gibt, die so begünstigt werden können.“ Eine Uniform nehme während eines Einsatzes auch Brandgase auf, deren Rückstände auf dunklen Uniformen längst nicht so gut sichtbar sind, wie auf hellen, ergänzt Begemann. Deshalb sei die Trennung von Schwarz- und Weiß-Räumen, also den Bereichen, wo Schmutziges und Sauberes getrennt werden, sehr wichtig.

Denn damit bekommt die Hygiene einen sehr viel höheren Stellenwert. Noch am Einsatzort ziehen sich die Feuerwehrleute um, in den Fahrzeugen liegen Jogginganzüge. &bdquo;Die Montur, die beim Einsatz getragen wurde, wird gleich in einen Sack gepackt.“ So lasse sich ausschließen, dass der Schmutz in die Fahrzeuge gelangt. Und wenn es mal im Einsatz blutig wird, sei auch die Übertragung von Viren so wesentlich besser zu unterbinden.

In der Hauptwache steht eine große Waschmaschine, spezielle Reinigungsmittel stehen dort bereit und lassen sich je nach Art der Flecken automatisch zum Waschgang dazugeben. Im Trockenschrank imprägniert die Feuerwehr ihre Sachen selbst. Es gibt sofort eine Ersatzmontur, bis alles gewaschen und trocken ist. 200 Monturen müssten neu angeschafft werden, um alle auszustatten, dazu kommt ein Pool von 30 Stück für den Umlauf. &bdquo;Wir haben damit auch immer einen Vorrat, wenn wir jemanden neu ausstatten müssen“, sagt Brinkmeyer.

Ob sich die neue Kleidung bewährt, muss sich noch zeigen. Die alten Uniformen haben die Rettungskräfte sehr lange getragen, bei den neuen soll das genauso sein. Bislang sammelt die Wehr noch Erfahrungen, aber mit dem Geld im Haushalt könnte umgestellt werden. Brinkmeyer: &bdquo;Das würden wir nach und nach dann auch in den jeweiligen Standorten komplett umsetzen.“

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