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Vertragsunterzeichung

Stadtwerke Lage und Westfalen Weser mit der Wärmeplanung für Lage beauftragt

Lage. Die Stadt Lage geht die kommunale Wärmeplanung an. Mit ins Boot geholt habe sie sich dafür die Experten der Stadtwerke Lage und des Netzbetreibers Westfalen Weser, heißt es in einer Pressemitteilung. Nun stand die Vertragsunterzeichnung an. „Mit dem in Bau befindlichen Nahwärmenetz zwischen dem Schulzentrum Werreanger und dem Neubaugebiet ,Obere Bült’ in Ehrentrup leiten wir die Wärmewende in Lage ein. Von der kommunalen Wärmeplanung erhoffen wir uns weitere Potentiale für eine nachhaltige und zukunftssichere Wärmeversorgung in unserer Stadt“, wird Bürgermeister Matthias Kalkreuter zitiert.

Seit Jahresbeginn 2024 gilt das bundesweite Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze. Es legt fest, dass Gemeinden mit unter 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2028 eine kommunale Wärmeplanung erstellen müssen. „Wir ermitteln und planen den besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Dabei gibt es kein Schema F, das für alle Gemeinde funktioniert. Ziel ist ein passender Mix aus verschiedenen Lösungen wie Wärmenetzen und dezentralen Wärmetechnologien“, wird Andreas Speith, Geschäftsführer Westfalen Weser, zitiert.

Szenarien weisen den Weg zur Klimaneutralität auf

In einem ersten Schritt werde eine Bestandsanalyse durchgeführt: Heizenergiebedarf, Emissionen, Heiztechnik sowie bestehende Bebauungs- und Versorgungsstrukturen werden dokumentiert. Es folgt eine Potenzialanalyse, bei der mögliche Energieeinsparungen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien unter die Lupe genommen werden. „Auf Basis dieser beiden Säulen erarbeiten und simulieren die Experten verschiedene Verbrauchs- und Versorgungsszenarien, die sie anschließend gemeinsam mit der Kommune bewerten“, schreibt die Stadt. Das Ergebnis sei der kommunale Wärmeplan: Er empfiehle verschiedene Einzelmaßnahmen und verknüpfe diese zu einem Gesamtplan, der einen klaren Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung aufzeige.

„Mit der kommunalen Wärmeplanung gehen für die Bürger zunächst einmal keine Verpflichtungen einher“, klärt Michael Wippermann, Geschäftsführer der Stadtwerke Lage, auf. „Sie gibt lediglich Orientierung, wo welche Option nach Ansicht der Experten am kostengünstigsten und technisch sinnvollsten ist.“ Der kommunale Wärmeplan werde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in den Gemeinderat zur Beschlussfindung eingebracht. Dieser wiederum beschließe, welche Maßnahmen umgesetzt werden.

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