SPD will in Lage den sozialen Wohnungsbau voranbringen

Lage. Treffpunkt Lindenstraße/Ahornstraße - dort stehen derzeit einige Häuserblöcke leer. Es sind 160 Wohneinheiten, die in Lage fehlen, denn die Wohnungsnot ist längst kein Thema nur in Großstädten. Und so kommt es, dass die Landesvorsitzende der SPD, Sarah Philipp , einen Termin ihrer Sommertour hier absolviert und mitnimmt, dass die Stadt Lage sich auf den Weg macht, in Sachen Wohnungsbau aktiv zu werden. Allerdings nicht im Papageienviertel, da gibt es eine andere Möglichkeit.

Die Wohnblöcke stehen schon lange leer, vor anderthalb Jahren waren die letzten Mieter nach einer Kündigungswelle ausgezogen.

Eigentümer ist die Handwerksbau, die nach einer Prüfung entschieden hatte, dass es sich bei einigen Wohngebäuden in der Ahorn-, Birken- und Weidenstraße nicht mehr lohnt, sie zu sanieren. &bdquo;Das hat sicher auch etwas mit den Auflagen zu tun, die beim Sanieren heute erfüllt werden müssen. Die Handwerksbau hat uns gegenüber gesagt, dass sie sich auf andere Objekte in diesem Bereich konzentrieren und diese in Schuss bringen möchte“, erklärte Bürgermeister Matthias Kalkreuter seiner Parteikollegin und Landesvorsitzenden, die aus Duisburg angereist war.

Der Termin ist auch Werbung für die Bestrebungen der Stadt Lage, dass sich endlich etwas tut. Lage hatte sich um eine Unterstützung bei Bau.Land.Leben beworben. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW will alle Unterstützungsangebote bündeln und Kommunen und Grundstückseigentümer unterstützen, Bauland zeitnah und nachfragegerecht zu entwickeln.

Überproportional viele mit geringem Einkommen Bau.Land.Leben biete an, die Gebäude zu begutachten, insbesondere die Bausubstanz, und daraus Vorschläge zu entwickeln. Ob Lages Papageienviertel diese Förderung bekommt, soll sich noch im August entscheiden.

&bdquo;Der Besuch der SPD-Landeschefin passt deshalb sehr gut, auch wenn wir gerade in der Opposition sind. Es spricht vieles dafür, dieses Projekt aufzunehmen“, sagte Kalkreuter. Um die 75 Termine stehen für Sarah Philipp auf dem Programm. &bdquo;Wir wollen uns anschauen, was gut läuft, aber auch das, was noch nicht gut funktioniert. Denn da müssen wir als SPD ansetzen, und deshalb ist es wichtig, dass wir uns ein Bild vor Ort verschaffen“, sagte Philipp.

Und so fragte sie den Bürgermeister nach den Eckdaten der Stadt, der Sozialstruktur, und danach, warum es wichtig ist, dieses Quartier zu entwickeln und wie das aussehen könnte. &bdquo;Wir haben nach Augustdorf das niedrigste Bruttoinlandsprodukt im Kreis Lippe. Die Stadt hat nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges besonders viele Geflüchtete aufgenommen und dank unter anderem der Hilfe der Freikirchen auch untergebracht.“

Die Wohnungsnot sei längst &bdquo;auf dem platten Land angekommen“. Es gebe viele Menschen, die niedrige Einkommen haben und auf bezahlbare Wohnungen angewiesen sind. Dabei müsse auch das Umfeld stimmen. Im Papageienviertel gebe es eine gute Infrastruktur, die Nähe zur Innenstadt, einen Kindergarten und auch eine Anlaufstelle des Kinderschutzbundes, die Philipp im Anschluss auch noch besuchte.

&bdquo; Bis 2030 fallen etwa 500 Wohnungen in Lage aus der Wohnungsförderung heraus. Das bedeutet, dass es einen erheblichen Bedarf an Sanierungen geben wird“, erklärte Kalkreuter. In Lage gebe es nur sehr wenige große wohnungswirtschaftliche Anbieter. Aus dem städtischen Haushalt heraus einen Kauf der Wohnblöcke in der Siedlung zu realisieren, sei nicht möglich. &bdquo;Aber wir führen Gespräche mit den Nachbarkommunen, informieren uns über Städtebaugesellschaften oder Genossenschaftsmodelle, weil wir das für Lage gründen möchten“, sagte Kalkreuter.

Gründung einer Wohnbaugenossenschaft Das sei allerdings ein Zukunftsprojekt, die leeren Wohnblöcke in der Papageiensiedlung betreffe das nicht.

Sarah Philipp unterstützte dieses Vorhaben, denn Genossenschaften seien nicht ausschließlich auf Gewinn ausgelegt. &bdquo;Es gibt sehr gute Projekte in NRW, aber wir sehen auch, dass sie nur nachhaltig funktionieren, wenn sie zur Chefsache erklärt werden.“

In Bezug auf die Papageiensiedlung ist das die Handwerksbau. &bdquo;Wir überprüfen derzeit verschiedene Optionen, wie es mit den leergezogenen Liegenschaften weitergeht; grundsätzlich sollen die Grundstücke in den nächsten Monaten veräußert werden. Aufgrund eines Wechsels in unserer Geschäftsführung, ist das Projekt leider ins Stocken geraten“, erklärt Robin Zuhorn aus dem Vorstand der Handwerksbau auf Nachfrage.

Seitens der Handwerksbau sei jedoch nach wie vor keine Investition in die leergezogenen Häuser vorgesehen, &bdquo;da eine zukunftsfähige Modernisierung der betroffenen Objekte zu moderaten Mietpreisen nicht darstellbar ist“. Mit dem Erlös aus den Verkäufen wolle das Unternehmen mittel- bis langfristig in die umliegenden Liegenschaften investieren.

SPD will in Lage den sozialen Wohnungsbau voranbringen

270 Freiwillige befreien Lage von 20 Kubikmeter Müll

Interview: Darum möchte Matthias Kalkreuter (SPD) Lages Bürgermeister bleiben

Bürgermeisterwahl in Lage: Vier Kandidaten im Schlagabtausch auf dem Marktplatz

Lage soll Städtepartnerschaft mit St. Johann mit neuem Leben füllen

Anlieger fordern Durchfahrtsverbot für Schwerlaster

Umgestaltung der Lagenser Färberstraße beendet

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €