Frank Rayczik übernimmt als zweiter Beigeordneter den Bereich Bildung, Jugend und Soziales

Lage. Es ist vollbracht: Der Rat hat Frank Rayczik zum zweiten Beigeordneten gewählt. Es gab eine geheime Abstimmung, von den 37 Ratsmitgliedern stimmten 26 für Rayczik, 8 mit Nein und 3 enthielten sich.

Mit der Wahl geht ein langes Hin und Her zu Ende. Angelika Schapeler-Richter (FWG/BBL) hatte die Sache ins Rollen gebracht und die Stelle des zweiten Beigeordneten vorgeschlagen , denn so habe die Kommunalpolitik einen direkteren Zugriff zu Informationen aus dem Rathaus. Ein Beigeordneter ist ein Wahlbeamter, er arbeitet mit dem Bürgermeister zusammen, ist aber unabhängiger und enger mit dem Rat verknüpft.

Im Vorfeld der Wahl waren die Kriterien festgelegt worden, die der Bewerber erfüllen soll. Alle Kommunalpolitiker hatten Einsicht in die Bewerbungen, letztlich fiel die Entscheidung zugunsten Raycziks aus, der bislang den Fachbereich 1 leitet. Dass es hinter den Kulissen, wohl keine ganz einvernehmliche Meinungsbildung gab, zeigte die Wahl. Ute Habigsberg-Bicker (Bündnis90/Die Grünen) hatte eine geheime Abstimmung beantragt, und im Ergebnis spiegelt sich wider, dass die Personalie zumindest nicht unumstritten in der Politik ist.

Gleichwohl ist es entschieden: Frank Rayczik ist für acht Jahre gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Klaus Landrock an und wird den Fachbereich 3 leiten, mit dem Geschäftsbereich Bildung, Jugend und Soziales und den Aufgabengebieten Schule, Sport, Kultur, Jugend, Familie, frühkindliche Bildung, Soziales und Integration.

Im Rat gratulierten alle Fraktionen und der Bürgermeister dem neuen Beigeordneten. Hans Hofste (SPD) hatte eine Pressemitteilung vorbereitet. &bdquo;Die SPD-Fraktion gratuliert Frank Rayczik zu seiner Wahl zum zweiten Beigeordneten ganz herzlich.“ Allerdings hätte es aus Sicht der SPD nicht der Stelle eines zweiten Beigeordneten bedurft, &bdquo;um ihn zum Leiter des Fachbereichs 3 zu machen“. Auch die CDU legte eine Mitteilung nach. &bdquo; Für den Bürgermeister bedeutet die Wahl des 2. Beigeordneten eine zweite Personalschlappe innerhalb kurzer Zeit“, schreibt der Fraktionsvorsitzende Michael Biermann, der die ebenfalls politisch umstrittene Wiederwahl des Beigeordneten Thorsten Paulussen einbezieht. Es zeige sich, &bdquo;dass der Bürgermeister im Rat über keine eigene Mehrheit verfügt“, so Biermann. Angelika Schapeler-Richter, die an dem Tag Geburtstag hatte und in der Sitzung mit einem Blumenstrauß überrascht wurde, dürfte es als besonderes Geschenk betrachtet haben, dass ihr Antrag letztlich zum Erfolg geführt hat.

Der zweite Beigeordnete besucht alle Einrichtungen Und Frank Rayczik? Der hat am Donnerstagabend mit seiner Familie gefeiert, seine Frau war die erste, die ihm in der Ratssitzung gratuliert hatte. Der 58-Jährige hat zwei erwachsene Kinder, Wandern und &bdquo;früher auch Fußball und Skifahren“ gehören zu seinen Hobbys.

Am Freitagmorgen hat er den Blick bereits auf seine neue Herausforderung gerichtet. &bdquo;Es ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, sagt er. Und auch wenn er nach seinem Wechsel 2016 zur Stadt Lage im Bereich Bürgerservce, Ordnung, Feuerwehr tätig war, ist ihm das neue Fachgebiet keineswegs fremd. Rayczik war zuvor 15 Jahre lang Vertreter des Bürgermeisters in Schlangen und hat Erfahrung in dem Bereich Schule, Jugend und Sport. &bdquo;Dieser Bereich hat eine große Bedeutung für eine Stadtgesellschaft, es ist der Kitt der Gesellschaft und macht das Zusammenleben aus“, sagt der 58-Jährige. Seine ersten Pläne: &bdquo;Ich werde auf alle Akteure zugehen, ich kenne noch nicht alle Mitarbeiter des Fachbereichs, und ich werde die Einrichtungen aufsuchen, die zu meinem Fachbereich gehören, um ins Gespräch zu kommen.“

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