Dürre Fichten müssen im Horn-Bad Meinberger Stadtwald weichen

Horn-Bad Meinberg. Der Horn-Bad Meinberger Stadtwald ist in Teilen durch Trockenheit stark geschädigt - überdeutlich sichtbar für jeden, der von Horn in Richtung Veldrom fährt. Etliche Bäume müssen gefällt werden - auch, damit Spaziergänger auf den Wegen nicht durch plötzlich umfallende Bäume gefährdet werden. Über die Bewirtschaftung des Waldes und geplante Pflegemaßnahmen informierte sich jüngst der Umweltausschuss.

Jan-Otto Hake, Leiter Forstabteilung des Landesverbandes Lippe, erläuterte, dass es nahe der B1 Richtung Kohlstädt einen kleinen Fichtenbestand im Stadtwald gibt, der relativ gesund sei, sodass nur einzelne Bäume entnommen werden müssen. So könne der Bestand gestärkt und sturmsicherer gemacht werden. Anders sieht es entlang der Altenbekener Straße und der Spazierwege nördlich davon aus. Hier müssen verkehrssichernde Maßnahmen vorgenommen werden.

Viele abgestorbene Fichten Westlich des Parkplatzes Hermannsweg soll nach Angaben von Stadt-Pressesprecher Sebastian Vogt eine große Fläche mit abgestorbenen Fichten stillgelegt werden. Das Problem hier: sehr trockene und sehr nasse Bereiche, die zudem schwierig mit Waldfahrzeugen zu befahren sind. Eine wirtschaftliche Nutzung ist nicht möglich.

Diese und eine kleinere Fläche an der Altenbekener Straße mit einer Gesamtgröße von 23 Hektar haben jedoch wichtige ökologische Funktionen und sollen ins Programm &bdquo;Klimaangepasstes Waldmanagement“ aufgenommen werden, das die Bundesregierung aufgelegt hat. &bdquo;Klimaschutz und Anpassung der Wälder an den Klimawandel sind eine nationale Aufgabe von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Dem Erhalt der Wälder als wichtige Kohlenstoffspeicher und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung kommen hierbei eine besondere Bedeutung zu“, heißt es seitens des Bundes dazu.

Verzicht auf Kahlschlag Die Stadt muss dafür zwölf Kriterien erfüllen, darunter eine Verjüngung des Bestandes oder eine Naturverjüngung, Erweiterung von klimaresilienten Baumarten und der Verzicht auf Kahlschläge. Des Weiteren müssen auf Düngung und Pflanzenschutzmittel verzichtet und Maßnahmen zur Wasserrückhaltung vorgenommen werden. Ziel ist es, Waldökosysteme in ihrer Resilienz und Anpassungsfähigkeit zu stärken. Für das klimaangepasste Management erhält die Stadt für dieses Jahr 45.000 Euro.

Für ein Areal westlich des Parkplatzes sowie Flächen entlang der Altenbekener Straße will der Umweltausschuss zunächst die Ergebnisse der Forsteinrichtung abwarten. Dann soll festgelegt werden, ob die Bereiche stillgelegt oder Dürrständer (trockene Bäume) gefällt werden sollen. Einzelne Bäume könnten hier noch wirtschaftlich verwertet werden; es gibt bereits eine Naturverjüngung mit neuen Bäumen, sodass ein Mischwald entstehen könnte.

Baumbestand wird erfasst Armin Schnatmann von der Deutschen Forstberatung in Arnsberg berichtete, was im Rahmen einer sogenannten Forsteinrichtung im kommenden Jahr passieren soll. Das bedeutet zunächst eine Bestandsaufnahme, bei der sämtliche Flächen erfasst werden: der Baum- und Gehölzbestand, dessen Verteilung und Zustand sowie die Baumarten. Am Ende werden Empfehlungen stehen, wie die künftige Pflege erfolgen sollte. Die letzte Inventur war im Jahr 2014 gemacht worden, alle zehn Jahre wird diese erneuert.

Die Ergebnisse der Forsteinrichtung sollen nun abgewartet und dann über neue Pflegemaßnahmen entschieden werden. Der Bericht soll im Juni nächsten Jahres vorliegen.

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