Lage. Offenbar sind viele Bürger mit der Arbeit von Bürgermeister Matthias Kalkreuter zufrieden, aber es reicht mit 49,85 Prozent nicht ganz für einen Durchmarsch. In zwei Wochen wird er gegen Frederik Topp (CDU) in die Stichwahl gehen. Die Bürgermeisterwahl ist allerdings nicht das einzige Ergebnis, das Folgen hat. Im Stadtrat wird die Gemengelage komplexer, meint Redakteurin Astrid Sewing. Bleibt Matthias Kalkreuter Bürgermeister in Lage? Das ist nicht so unwahrscheinlich, auch wenn es eine Stichwahl gibt. Denn letztlich muss die CDU gewaltig aufholen, ihre Strategie ist nicht aufgegangen. Es scheint nicht klar gewesen zu sein, was und vor allem wie die Christdemokraten denn nun das Ruder herumreißen wollen. Zugegeben, es ist auch für den Amtsinhaber immer etwas leichter. Matthias Kalkreuter hat einiges in seiner Bilanz auf der positiven Seite stehen. In der Innenstadt wird gebaut, das historische Rathaus soll ein Haus der Stadtgesellschaft werden. Es gibt ein Bäderkonzept, das Haus des Gastes in Hörste wurde saniert, Grundschulen ebenfalls. Dann das medizinische Zentrum, das geplant ist. All das sind Fortschritte – auch wenn es in einigen Punkten Fragezeichen gibt, was sich wirklich noch finanzieren lässt. Das Wahlergebnis ist an anderer Stelle interessanter. Die AfD hat deutlich aufgeholt, wird mehr Stimmen im Stadtrat haben. Das wird in Zukunft eine Herausforderung sein, den richtigen Ton miteinander zu finden. Denn das ist allen Fraktionen klar: Es geht um das Wohl der Stadt, Kommunalpolitik ist nicht Bundespolitik. Im Kleinen muss man Kompromisse finden und darf den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen. Ob das so gelingen kann, nachdem zwei Mehrheiten im Wahlausschuss der Stadt und auch des Kreises dem AfD-Bürgermeisterkandidat Uwe Detert die rote Karte gezeigt haben, wird sich zeigen. Im Endeffekt wird es bei den neuen Konstellationen komplizierter, Ratsarbeit zu machen. Insofern wird es auch für den Bürgermeister kein Durchmarsch, wenn er denn wieder gewählt werden sollte und die Stichwahl in zwei Wochen für sich entscheidet.