So soll es mit dem Bauprojekt AHF-Gesamtschule in Lage weitergehen

Lage. Der Christliche Schulförderverein möchte eine neue Bekenntnisschule für Lage. Schon 2019 hatte er dafür erste Pläne vorgestellt, 2022 lehnte die Politik mehrheitlich ab, ein Bauleitplanverfahren einzuleiten. Inzwischen hat der Verein seine Pläne überarbeitet . Statt eines Schulzentrums steht nur noch der Bau einer Gesamtschule auf dem 47.000 Quadratmeter großen Gelände zur Debatte. Die Fraktion Aufbruch C hatte sich für das Projekt immer wieder stark gemacht und die Stadt gebeten, die Gespräche mit dem Verein wieder aufzunehmen. So weit, so bekannt.

Weil das Thema laut Bürgermeister Matthias Kalkreuter aber &bdquo;so gewichtig“ sei, dass es im Rat und nicht in einem Ausschuss besprochen werden soll, bekam Peter Dück als Geschäftsführer des Christlichen Schulvereins in dessen jüngster Sitzung die Gelegenheit, die neuen Pläne noch mal ausführlich vorzustellen und sich ein Stimmungsbild in der Politik einzuholen. Denn der Verein hat einen Antrag gestellt, mit dem nun die Schaffung von Baurecht ermöglicht werden soll.

Ausschlaggebend sei für ihn die Frage: &bdquo;Was können wir Gutes für Lage tun?“, begann Peter Dück seine Präsentation. Es sei wichtig, dass Kinder aus Lage vor Ort eine Schule in freier Trägerschaft besuchen können. Dück spielte damit auf die Abwanderung von Lagenser Kindern in die Nachbarkommunen an. Aus dem westlichen Teil Lippes (Lage, Leopoldshöhe, Oerlinghausen und Augustdorf) besuchen derzeit 643 Schülerinnen und Schüler eine weiterführende Schule in Detmold, heißt es dazu im Antrag. Die neue vierzügige Gesamtschule inklusive Oberstufe solle &bdquo;das Schulangebot bereichern“, zumal sich das Einzugsgebiet weit über die Grenzen von Lage hinaus erstrecke.

Vier bis fünf Jahre Bauzeit Daneben plant der Verein eine Dreifachturnhalle, die außerhalb der Schulzeiten Kinder-, Jugend- und Sportgruppen zur Verfügung stehen soll, ebenso am Wochenende für Sportturniere. Insgesamt könne die Gesamtschule auf rund 850 Schülerinnen und Schüler und circa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen. Liegt eine Baugenehmigung vor, rechne er mit einer Bauzeit von mindestens vier bis fünf Jahren, so Dück, der anschließend noch ein paar bauliche Details nannte. So soll das Gebäude beispielsweise nicht höher als drei Stockwerke werden, mit einem Begrünungskonzept in die Landschaft eingebunden und das Gelände zusätzlich mit einem Mensagebäude, Stellplätzen und Bushaltestellen versehen werden. Die genauen Pläne und Ansichten sind im Ratsinfosystem einsehbar.

&bdquo;Die ersten Pläne an der Bielefelder Straße haben wir abgelehnt, allerdings nur wegen des Standortes“, sagte Angelika Schapeler-Richter (FWG/BBL) an Peter Dück gewandt. &bdquo;Die jetzigen Pläne tragen wir in vollem Umfang mit. Wir finden es sehr gut, dass Sie der Stadt ein weiteres Angebot machen wollen. Die Vielzahl der Schüler, die in andere Kommunen fährt, muss reduziert werden.“ Mit einer AHF-Gesamtschule könne die Stadt nur gewinnen.

Der Christliche Schulverein betreibt in Lippe fünf Kindergärten, drei Grundschulen, eine Gesamtschule, ein Gymnasium und ein Berufskolleg, stand in der Vergangenheit allerdings auch massiv in der Kritik, weil er homosexuelle Lehrerinnen und Lehrer ablehnt . In Lage gibt es außerdem einen dreigruppigen Kindergarten und eine zweizügige Grundschule.

693 Lagenser Schülerinnen und Schüler besuchen AHF-Schulen, davon 151 in die Grundschule in Lage. 542 fahren somit aus Lage heraus, um eine solche zu besuchen, 448 von ihnen in Detmold.

Im Rat wurde zunächst kein Beschluss gefasst, sondern der Vortrag von Peter Dück lediglich zur Kenntnis genommen.

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