Großes Interesse an kleinen Installationen

Lage. Es gibt offensichtlich viele Eisenbahnfreunde. Genauer: Fans der Modelle, die auf Tischen vor der Kulisse einer liebevoll aufgebauten Szenerie ihre Runden ziehen. Zu diesem Schluss kommt jeder, der die Ausstellung der &bdquo;Eisenbahnfreunde Lippe“ im Schulzentrum Werreanger besichtigt hat. Und das sind am gestrigen Sonntag mehrere Hundert Besucher. Foyer, große Aula und Nebenräume: Überall führen Aussteller mit ihren Gästen Fachgespräche über kleine Anlagen, Wagen und Loks in den Spurgrößen von &bdquo;1 bis Z“.

Bis Bremen, Hannover, Kassel und Duisburg reicht der Kreis der angereisten Aussteller, eine Gruppe von insgesamt 25 begeisterten Modell-Eisenbahnern. &bdquo;Wir haben hier im Lipperland aber auch keine Konkurrenz“, erläutert Dirk Schneider, der zusammen mit seinem Sohn Marvin (20) den Vereinsstand aufgebaut hat. Dirk Schneider ist seit 2016 Vorsitzender der &bdquo;Eisenbahnfreunde Lippe“ und organisiert das jährliche Großereignis auf kleinen Schienen. &bdquo;Es läuft gut“, urteilt sein Sohn Marvin im Gespräch mit der LZ.

&bdquo;Eisenbahnfreunde Lippe“ gibt es seit fast 50 Jahren Warum ist die Ausstellung so überaus erfolgreich? Es gebe viele Freunde des Eisenbahn-Modellbaus, sagt der Vereinsvorsitzende. Außerdem sei der Handel mit gebrauchten Loks, Wagen und Zubehör sehr beliebt, weil er sich viel günstiger darstelle als Neukäufe im Geschäft. Solche Läden gebe es auch immer weniger, so dass die Eisenbahn-Fans auf Ausstellungen wie im Werreanger geradezu angewiesen sind, um ihr geliebtes Hobby fortführen zu können.

Die &bdquo;Eisenbahnfreunde Lippe“ gibt es seit fast einem halbes Jahrhundert. Deren Gründungs-Vorsitzender Uwe Genz ist in Eisenbahnerkreisen &bdquo;längst eine Legende“, sagt Dirk Schneider. Genz führte den Verein 32 Jahre lang (1978 bis 2010), bevor er von Friedhelm Rakowsky 2010 abgelöst wurde, der den Staffelstab 2016 an Dirk Schneider weitergab.

Wer die Ausstellung im Schulzentrum Werreanger gestern verpasst hat, muss sich nicht grämen: Die Eisenbahnfreunde planen einen &bdquo;Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 17. September. Dann allerdings nicht am Werreanger, sondern im Vereinsheim am ehemaligen Bahnhof Ehlenbruch. Außerdem kann man die Eisenbahnfreunde dort jeden Montag und Freitag in der Zeit von 19 bis 21 Uhr antreffen; die Jugendlichen sind mittwochs von 17 bis 19 Uhr dort.

Dirk Schneider ist stolz darauf, dass der Verein eine umfangreiche und engagierte Jugendabteilung hat. Viele Vereine klagen in jüngster Zeit über einen Mangel an Nachwuchs. Die Eisenbahnfreunde verzeichnen hingegen eine 70 Personen starke Mitgliederzahl. Im Schulzentrum Werreanger zahlten die Besucher ganz kleines Geld; trotzdem haben die Eisenbahnfreunde den Ein-Euro-Obolus für Kinder dieses Jahr ganz fallen lassen. &bdquo;Wir sind ein familienfreundlicher Verein und wollen, dass möglichst viele Kinder kommen und später vielleicht bei uns mitmachen“, erläutert Dirk Schneider.

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