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Neubau am Abteigarten hat einen Namen: "Hotel Annenhof"

Till Brand

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In altehrwürdiger Nachbarschaft: Architekt Reinhard Schwakenberg und die künftige Hotelchefin Tina Langner stehen auf dem Gerüst des hinteren Gebäudeteils des neuen Hotels Annenhof – hinter ihnen wird gerade die Decke der Lobby betoniert. Hexenbürgermeisterhaus und Kirche St. Marien sind nur einen Steinwurf entfernt. Foto: Till Brand - © Till Brand
In altehrwürdiger Nachbarschaft: Architekt Reinhard Schwakenberg und die künftige Hotelchefin Tina Langner stehen auf dem Gerüst des hinteren Gebäudeteils des neuen Hotels Annenhof – hinter ihnen wird gerade die Decke der Lobby betoniert. Hexenbürgermeisterhaus und Kirche St. Marien sind nur einen Steinwurf entfernt. Foto: Till Brand (© Till Brand)

Lemgo. Im September soll der Rohbau des neuen Hotels an der Breiten Straße stehen. Der Längsriegel, der geradlinig auf die Bruchsteinmauer des Abteigartens zuläuft, hat seine Höhe von zwei Geschossen schon erreicht. Jetzt wird vorne, parallel zur Straße, gewerkelt – Mittwoch wurde die Lobbydecke betoniert.

Passend zur Alten Abtei, die voraussichtlich 2021 ebenfalls als Hotel hergerichtet und mit dem Neubau verbunden werden soll, kommt der Name des Betriebs, wie die künftige Betreiberin Tina Langner exklusiv im LZ-Gespräch verrät: Es wird das Hotel Annenhof. Das Aussehen passt sich der Umgebung an.

Der Titel verweist direkt auf die Geschichte der derzeit von der Volkshochschule genutzten Alten Abtei als frühere Residenz der Vorsteherinnen des Damenstift St. Marien. Denn: Graf Ludwig zur Lippe hatte das durch ihn im 18. Jahrhundert erworbene, umgebaute und mit dem Abteigarten garnierte Gebäude nach seiner Gemahlin Anna benannt.

In der Alten Abtei werden nach der energetischen und sonstigen Modernisierung plus Hotel-Umbau Alt und Neu eine charmante Kombi eingehen, kündigt Architekt Reinhard Schwakenberg an. Doch zunächst ist der reine Neubau dran, in dem Tina Langner (37), gelernte Hotelfachfrau und seit 2009 im Stadtpalais, die Geschicke führen wird.

Geht der linke Neubau-Teil des Hotels Annenhof im kommenden Jahr in Betrieb, können damit laut Architekt Schwakenberg bereits zwei Drittel der insgesamt 45 Zimmer bezogen werden. In der heutigen VHS folgen dann vor allem Business-Appartements, die unter anderem dem Langzeitaufenthalt von Gästen aus der Wirtschaft und Wissenschaft dienen sollen. Eine offizielle Klassifizierung erhält das Hotel übrigens nicht. „So können wir unseren Service maßgeschneidert am Wunsch unserer Gäste ausrichten", verspricht Tina Langner.

Zu erkennen ist linker Hand des Neubaus, der das alte abgerissene Hansa-Hotel ersetzt, bereits die Durchfahrt in den Innenhof. Hier schließen sich mit Blick auf die alte Bruchsteinmauer des Abteigartens neun Stellplätze an, die direkt unterm Bettenhaus liegen. Dieses steht auf mehreren Betonstützen. Ohnehin bezeichnet Architekt Schwakenberg die Gründung des Gebäudes angesichts des Baugrunds in der Lemgoer Neustadt als eigentliche Herausforderung. „Wir haben reichlich ausgekoffert und dick aufgeschottert", bekräftigt er mit Blick auf den Baustart im Mai dieses Jahres. An der Mauer ging das gar nur Stück für Stück, damit die Bruchsteine nicht nachgeben.

Über den Eingang zur Lobby soll der gesamte Komplex barrierefrei erschlossen werden – ein Aufzug wird die Geschosse, auch die versetzen Etagen der Alten Abtei, anfahren. Hier liegt im Souterrain auch der „Brunnenkeller", der Frühstücksraum wird, und schon vor dem Auszug umgebaut wird. Das Treppenhaus der Bildungseinrichtung wird zeitweise durch Leichtbauwände abgetrennt. Im Rücken der VHS wird im Garten ein Frühstücksbereich gestaltet. Das Hotel garni (kein öffentlicher Restaurant- oder Barbetrieb), das in Kooperation mit dem Stadtpalais von Maik Soukal betrieben werden soll, bringt nach Worten von Tina Langner zehn bis zwölf neue Jobs.

Biergarten an der Remise

Schritt eins: der Neubau. Schritt zwei: der Umbau der Alten Abtei. Und danach ist immer noch nicht Schluss, wie die künftige Hotelchefin Tina Langner feststellt. So gehört auch die Remise nach Worten von Architekt Reinhard Schwakenberg zum kompletten Plan. Hier wird in ein paar Jahren für einen Gastronomiebetrieb umgebaut. Auf der Wiese im Rücken der Alten Abtei würde dann ein Biergarten betrieben werden, auch auf der anderen Seite der Remise – Richtung Langenbrücker Tor – wären weitere Tische denkbar. Dass der Genuss von Getränken und Speisen im Abteigarten funktioniert, stellen die Lemgoer schon heute alljährlich beim Strohsemmel- sowie beim Abteigartenfest unter Beweis.

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