Eine Ampel für die Rettungswache Lemgo

Lemgo. Wussten Sie schon, wie viele Ampeln der Kreis Lippe besitzt? Kleine Hilfe: Um das Gros der – Achtung: Amtsdeutsch – Lichtsignalanlagen zwischen Köterberg und Erder kümmern sich die Städte und Gemeinden oder gleich das Land. Die Auflösung: Es sind gerade mal fünf. Doch montiert der Kreis die geplante Ampel an der Rettungswache, lassen sich die lippe-eigenen Anlagen nicht mehr an einer Hand abzählen. Nummer sechs kommt aber nicht vor 2020.

Eigentlich sollte die Ampel dieses Jahr stehen. Das Ziel: Not- und Rettungswagen sollen besser, weil ungestört, auf die Rintelner Straße einbiegen können. Momentan herrscht zwischen Siechenstraße und der Fußgängerampel am Klinikum nach Beobachtung von Alexander Fanenbruck, dem Chef der dortigen Rettungswache, nämlich oft Verkehrschaos. Die Einsatzkräfte verlieren beim Ausrücken wertvolle Sekunden, da Autofahrer die Zufahrt zur Wache zum Wenden nutzen, um anschließend weiter in den Gratis-Parkstreifen zu rangieren.

Aus der Nachrüstung 2019 wird aber nichts mehr, wie Meinolf Haase, Leiter des Fachdienstes für Bevölkerungsschutz, bedauert. Für die politisch unumstrittene und mit 70.000 Euro im Etat fix kalkulierte Maßnahme ließ sich im ersten Anlauf kein Ingenieurbüro finden. Und da der Kreis Lippe nicht gerade zu den Ampelspezialisten zählt (siehe oben), brauche es vor dem Bau entsprechende Fachplaner.

Der Kreis Lippe setzt nach Angaben von Thomas Hilker, dem stellvertretenden Leiter des Straßenbetriebs, nun auf 2020, um dem schon länger gehegten Wunsch der Rettungskräfte nachzukommen. In der Baugenehmigung war zwar laut Meinolf Haase (anders als in Bad Salzuflen) von der Notwendigkeit einer Ampel nicht die Rede, doch im Betrieb habe sich die Verkehrslage schlicht als Problem entpuppt.

Keine Parkplätze mehr in der "Sperrzone" Sogar Unfälle direkt vor der Zufahrt hat es schon gegeben, erinnert sich Wachleiter Alexander Fanenbruck mit Blick auf die wendenden Verkehrsteilnehmer. Einzelne parkten sogar auf dem Hof der Rettungswache, um Termine im Klinikum wahrzunehmen – &bdquo;alles schon vorgekommen..." Damit, wenn künftig Alarm ausgelöst wird, zumindest vor der Wache freie Fahrt ist, soll der normale Verkehr also stehen. Auch der Radweg bekommt ein Signal, die Fußgängerampel wird parallel geschaltet. Vermessung, Entwurf und Okay seitens Landestraßenbetriebs und Stadt sind durch. Allein es fehlt der Planer, ehe die Suche nach einer Baufirma beginnen kann.

Gegenüber der Rettungswache, zwischen den beiden Sonderampeln, fallen die Parkplätze weg, damit in dieser &bdquo;Sperrzone" nicht trotz Rot rangiert wird. Für die Bauzeit rechnet Katharina Medina, zuständige Projektleiterin beim Straßenbetrieb, mit einer einseitigen Sperrung der Rintelner Straße. Anschließend müssten die Lkw- und Autofahrer einkalkulieren, dass die Ampel im Schnitt 12 bis 18 Mal täglich auf Rot geschaltet werden müsse. Das übrigens automatisch von der Leitstelle.

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